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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 145
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buchs" erwähnt10). Im Jahre 1617 war ein Hans Spinner Gerichtszwölfer
in Oppenau11). Es ist nicht ausgeschlossen, daß dieser der
Vater des Griesbacher Gastwirts Lorenz Spinner war.

Wann die Familie den Griesbacher Sauerbrunnen erwarb, war
nicht festzustellen. Jedenfalls war Lorenz Spinner schon einige Zeit
vor 1617 auf dem Bad, wie sich aus den Berichten einer von Herzog
Johann Friedrich von Württemberg 1617 eingesetzten Kommission
zur Prüfung des Zustandes der Renchbäder ergibt12). Unterm 16. 2.
1617 berichtete Amtmann Hans Christoph von Draxendorff in Oberkirch
an den Herzog13), Lorenz Spinner, der Besitzer der „obersten
Herberge", habe „die Badtherberg vnd Saurbronnen mit feinen be-
quemlichen Gebewen und Wohnungen wol vnd vmb ein Namb-
hafftes verbessert"; die Gäste seien größtenteils wohl zufrieden
gewesen; es sei nicht zu bezweifeln, daß er auch künftig seinen
schuldigen Fleiß beweisen werde. Die zahlreichen Gäste aus allen
Kreisen, auch aus dem hohen Adel"), sprechen für seine Tüchtigkeit
und den guten Ruf, den das Bad unter seiner Leitung selbst
über die Grenzen Deutschlands hinaus erlangte. Selbst der Dreißigjährige
Krieg, von dessen militärischen Aktionen das obere Renchtal
im wesentlichen verschont blieb, hatte anscheinend keinen erheblichen
Rückgang des Besuches zur Folge, wie aus den Schilderungen
Grimmelshausens entnommen werden kann. Im Gegenteil hatte
Lorenz Spinner offenbar so großen wirtschaftlichen Erfolg, daß er
auch die übrigen Herbergen in Griesbach in seine Hand bringen
konnte. Wenn auch über den Zeitpunkt dieser Erwerbungen nichts
Näheres bekannt ist, so sprechen doch die Umstände dafür, daß der
Besitzstand, wie er am Ende des Jahrhunderts vorhanden war, sich
seit der Zeit des Lorenz Spinner nicht geändert hatte.

Wie erwähnt, gehörte Anfang des 17. Jahrhunderts die untere
Quelle, wohl die Herberge zum Bären, dem aus Lothringen stammenden
, in Straßburg eingebürgerten Thomas Odino, der 1589 das Bad
Peterstal gekauft hatte15) und sie später seinem Sohne Samuel übergab
, der sie noch 1617 besaß. Wann Lorenz Spinner die untere

10) Hui Rösch, Ein Einblick in die Renchtäler Hexenprozesse. .Die Ortenau", 11. Heft 1924 S. 37.

11) In diesem Jahre stiftete er und seine Frau Eva eine Wappenscheibe, die sich jetzt in der
Sammlung auf Burg Staufenberg befindet (Kunstdenkmäler des Großh. Baden. Bd. VII (Kreis
Offenburg S. 328).

12) Krauss, a. a. O. S. 606.

13) Akten des Generallandesarchivs Karlsruhe : Amt Oberkirch, Griesbach, Med.-Anstalten
Abt. 229/34206 ; v. Weech a. a. O. gibt irrtümlich die Jahreszahl 1607 an.

11) Uber diese Gäste siehe Krauss a. a. O. S. 613/14, der auch einen Abdruck der „Kurliste" aus
dem Jahre 1658 bringt. S. 615 ff.
15) Krauss, a. a O. S. 10.

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10 Ottenau


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