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Ansicht der alten Gengenbacher Papiermühle
Das Papierwerk zu Gengenbach1
Seine Geschichte und seine Wasserzeichen
Nach seiner papiergeschichtlichen Sammlung dargestellt
von Karl Theodor Weißt
Stillegung der aus der Gutenbergzeit stammenden Papiermühle
Es bildet ein merkwürdiges Zusammentreffen zweier Ereignisse in
der Deutschen Kulturgeschichte, wenn im gleichen Jahre 1940, in
welchem die vor einem halben Jahrtausend gemachte Erfindung der
Buchdruckerkunst gefeiert wird, ein Papierwerk, das nahezu ebensolange
tätig gewesen ist, eingehen muß. Papier ist die Grundlage
und Voraussetzung für Gutenbergs Erfindung gewesen. Ohne den
bequemen und billigen Schriftträger Papier hätte Gutenberg seine
Erfindung wohl nicht machen können, sicher aber nicht zu weltumwälzendem
praktischem Erfolge gelangen sehen. In diese Frühzeit
der Druckerei und die Blütezeit deutscher Kultur im fünfzehnten
') Von der Ansicht des Gebäudes, das die kennzeichnenden Lukenreihen im hohen Dachaufbau für
die Trockenböden aufweist, scheint nur ein einziger Abdruck erhalten zu sein. Im Jahre 1844
wurde die erste Papiermaschine in der bisherigen Handpapiermühle aufgestellt, die dadurch zur
mechanischen Papierfabrik wurde. Der Eigentümer und nunmehrige neue Papierfabrikant ließ alsbald
durch eine Offenburger Steindiuckerei eine Ansicht der mechanischen Papierfabrik Gengenbach
herstellen. Der Druck erfolgte auf dem ersten mit der Maschine hergestellten guten, dünnen,
leicht gelblichen Papier, das acht Tage nach Anlaufenlassen der Maschine gefertigt war. Die An-
1 Die Ortenau
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