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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 100
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1953/0100
Die Freude über die neueröffnete Eisenbahn war allgemein: „Für
unsre Gegend beginnt nun in der Tat ein ganz neues Tun
undTreiben, da wir plötzlich der Residenzstadt und Mannheim
so nahe gerückt sind0)." Freilich verbreiteten sich wenige Tage später
schon Gerüchte um einen Unfall bei Appenweier, worüber
die Presse wie folgt berichtete: „Die Lokomotive kam an der
Stelle, wo die Kehler in die Hauptbahn mündet, bei der Abweichungsvorrichtung
aus den Schienen und bohrte sich in Sand. Dadurch
ward der Waggonsreihe, obgleich sie nicht aus dem Gleis trat, ein
Stoß mitgeteilt, welchen die Passagiere in der Art empfanden, daß
manche mit den Köpfen aneinandergerieten und wenn auch keine
namhaften Verletzungen, doch teilweise kleine Beulen davontrugen.
In Offenburg ward alsbald eine Lokomotive geheizt, um den Zug abzuholen
, was natürlich eine Verspätung herbeiführte10)." Daher dann
die Gerüchte über einen schweren Unfall.

Dessenungeachtet war und blieb die Frequenz der Eisenbahn
erfreulich hoch: „Unsre badische Eisenbahn hat eine Frequenz,
welche die gewagtesten Berechnungen, ja die sanguinischsten
Hoffnungen weit hinter sich läß t11)." Nicht selten müßten
zwei Lokomotiven vorgespannt werden, hieß es weiter.

Zwischenhinein gab es noch allerhand Wünsche. So erbat der
Gemeinderat Offenburg in einem Schreiben vom 15. April 1846 an
die Großherzoglich-Badische Wasser- und Straßenbauinspektion die
„Herstellung eines Uberganges über die Eisenbahn hinter dem
Zähringer Hof im sogenannten Krummen": „Dem Vernehmen nach
wird an der obenbezeichneten Stelle ein Bahnwartshaus errichtet,
was die Möglichkeit herbeiführt, hier dem dringenden Wunsche der
dortigen Güterbesitzer und dem längst gefühlten Bedürfnis durch
Anlegung eines Uberganges über die Eisenbahn für Fußgänger entsprechen
zu können. Wir haben mehrfältig die Wahrnehmung gemacht
, daß eine verehrliche Stelle dergleichen billigen Wünschen,
wo es sich nur immer tun läßt, gerne entspricht, und erlauben uns
darum, Wohldasselbe zu bitten, wegen Herstellung eines Überganges
für Fußgänger an dieser Stelle das Geeignete gefällig verordnen zu
wollen7)."

Auch die Eisenbahnbaudirektion ihrerseits hatte noch mancherlei
Wünsche. So schrieb sie am 18. April 1846 „an das löbliche Bürgermeisteramt
Offenburg" folgendes: „Zur Einkiesung des zweiten

9) Freiburger Zeitung vom 5. Juni 1844.
I9) Karlsruher Zeitung vom 12. Juni 1844.
") Ebenda Vom 19. Juni 1844.

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