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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 104
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bahngesetzes auf dem außerordentlichen Landtage von 1838 bereits
unerfüllbar. Hatte doch Abg. Hoffmann in der Sitzung vom 10. März
1838 u. a. ausgeführt: „Die Hauptbitte der Stadt Offenburg besteht
darin, daß die Seitenbahn nach Kehl von Offenburg
a u s g e h e", und hinzugefügt, es sei „weit vorteilhafter, wenn die
Bahn von Appenweier als von Offenburg nach Kehl zieht", und
zwar, weil der Verkehr zwischen Straßburg und dem Unterlande
weitaus stärker sei als nach dem Oberlande und weil er „bei dem
Zuge über Offenburg durch einen Umweg von beinahe drei Stunden
verkümmert werde". Dazu komme der starke Verkehr Straßburgs mit
dem Renchtal und den „Orten an der Bergstraße, namentlich Achern
und Bühl". So schlug denn Abg. Hoffmann in seinem mündlich erstatteten
Bericht dem Hohen Hause vor, über die Offenburger
Petition zur Tagesordnung überzugehen, „da das Projekt der Regierung
bereits die Seitenbahn von Appenweier ausgehend enthält"13).

So geschah es, und am gleichen Tage (1. Juni 1844) wie die Hauptbahnstrecke
Oos—Offenburg wurde die Seitenbahn Appenweier—■
Kehl dem Verkehr übergeben.

* *
*

Soweit die Geschehnisse von 1838 bis 1845. Heute schreiben wir
1953. über hundert Jahre sind also seither verstrichen, über zwei
Menschenalter seither ins Land gegangen. Offenburg und seine Eisenbahn
haben gute und schlechte Zeiten erlebt. Und doch sind es
wohl — nehmt alles nur in allem — mehr gute als schlechte Zeiten
gewesen.

Der erste wesentliche Zuwachs an Eisenbahnen geschah Anno 1866,
als das Anfangsstück der heute viel bewunderten Schwarzwaldbahn
, die 34 km lange Teilstrecke Offenburg—Hausach, am
2. Juli 1866 eröffnet wurde14), während die ganze Schwarzwaldbahn
mit ihrem schwierigsten Kernstück Hausach—Villingen erst am
10. November 1873 dem Betriebe übergeben werden konnte. Um so
enger ist Offenburg seither mit „seiner" Eisenbahn verbunden geblieben
, da von 1873 an die beiden wichtigsten badischen Bahnlinien
hier zusammentreffen. Wohl hat es auch weiterhin noch manche
Enttäuschungen erleben müssen, aber doch auch einen geradezu unerhörten
Verkehrsaufschwung genossen, der bereits 1883 zu einer
notwendigen Vergrößerung des Güterbahnhofes führte.

13) Verhandlungen der Ständeversammlung 1838, Protokolle, Sitzung vom 10. März 1838, Seite 284
und 287.

u) A. Kuntzemüller, Robert Gerwig, ein Pionier der Technik, Freiburg i. Br. 1949, Seite- 105.

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