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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 148
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Kunstwerk zu bieten. Es wurde mit 25 000 Mark ausgeboten, aber
die Steigerungsgebote überstürzten sich, so daß die bereitgestellten
30 000 Mark bei weitem nicht ausreichten; auf ein Gebot von
106 000 Mark erhielt der Neuyorker Händler Brunner den Zuschlag.
So hat auch dieses Kunstwerk die Reise über den Ozean angetreten
und ging — wie leider so manches andere Wertvolle — der Heimat
verloren.

Maria Stephanie Lanner 1793-1814

Von M. Agnes Wolters

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wohnte in den oberen Räumen
des Endinger Schulhauses Oberlehrer Franz Josef Lanner mit seiner
Familie. Echte Innsbrucker Tiroler waren Lanners Vorfahren. Einer
von ihnen war als Offizier in österreichischen Diensten nach Alt-
Breisachs Feste abkommandiert worden, und so waren die Lanners
nach Süddeutschland gekommen.

In dem Ehebunde, den Franz Josef mit Maria Anna Schwobthaler,
der einzigen Tochter eines Endinger Ratsherrn, geschlossen hatte,
galt Gott als Realität und Autorität. In ihrer kernhaften Frömmigkeit
unterzog sich Maria Anna elfmal den schweren Mutterpflichten, obgleich
sie sechs kleine Wesen zum Friedhof geleiten mußte. Fünf
Kinder ließ ihr Gott: Maria Rosa, Josef, Maria Anna, Maria Sophia
und Alexander. 1793 ist das Geburtsjahr Maria Annas. Bildnissen
ihrer Verwandten nach zu schließen, dürfte sie dunkelhaarig und
dunkeläugig gewesen sein. Jedenfalls war sie schön, anerkannt schön,
und zwar von einem Liebreiz, den Bescheidenheit, Freundlichkeit
und Unschuld unwiderstehlich machen.

In ihrer Beschäftigung wich „Maile" nicht von der ihrer Geschwister
ab. Sie besuchte die Volksschule ihres Vaters und lernte im Familienkreise
noch Musik und Fremdsprachen. Die kluge Mutter lehrte sie
daneben die Hausgeschäfte, zumal die Feinarbeit der Nadel. Außerdem
mußte sie beim Feldbau tüchtig Hand anlegen. Sie war willig
zu allem und tat ihr Werk sanft und geräuschlos. In Handarbeit und
Musik brachte sie es zur Meisterschaft. Schon mit 15 Jahren konnte
sie statt ihres Vaters das Hochamt in der Pfarrkirche spielen, und
der Wohllaut ihrer Stimme sang das Lob des Herrn.

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