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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 210
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zurückgelassen hatten. Aber es durfte nicht so kommen. Miles debet esse: taub,
blind und stumm. Hier erfuhren wir das Schicksal der beiden anderen Bataillone.
Der Kommandant Feldm.-Lt. St.. .., der durch die Ungeschicklichkeit eines Soldaten
vom Regiment Benjowsky mit dem Bajonett am Arme verletzt worden war, hatte
den Oberbefehl an den General O'Reilly, welcher in Gefangenschaft geriet, abgeben
müssen .. ."

Nachdem der junge Offizier den Sommer 1797 in wechselnden Quartieren im
Schwarzwald, im schwäbischen Neckarland und im Hohenzollerischen verbracht
und Villingen passiert hatte, wo am 12. September Erzherzog Karl ein großes
Korpsmanöver abhielt, machte er Bekanntschaft mit dem völlig zerschossenen
Breisach. Am 5. November 1797 hatte er jedoch schon wieder Rottweil mit Freiburg
vertauscht, als er in sein Tagebuch einträgt: „Es ist Frieden ... Die Reichsfürsten
versammelten sich zu einem Kongreß in Rastatt." Der am 17. Oktober 1797 geschlossene
Friede von Campo Formio befreite die Ortenau von der sie seit dem
Vorfrieden von Leoben durchschneidenden „Demarkationslinie" im wesentlichen
aber erst im Januar 1798. Zu dieser Zeit gab von Negri Gastrolle in Staufen.

Ein Jahr später jedoch — von Negri hatte sich währenddessen am Oberrhein
und im schwäbischen Oberland bewegt — heißt es: „Am 1. Februar [1797] rückte
die Kompagnie nach Ebnet, Zarten und Littenweiler. Es ist wieder Krieg. Die Gesandten
verlassen Rastatt, nachdem sie Jahr und Tag mit dem Geschicke Europas
gespielt und sich in Komödie, Bällen und Gesellschaften belustigt haben. Den
13. Abschied von Freiburg ohne Hoffnung, die Freundin wiederzusehen . . ." Doch
bald schon sollte von Negri über Freiburg zurückkommen — als Kriegsgefangener.
Zunächst mußten, als General Jourdan in den Märztagen 1799 erneut den Rhein
überschritt und vorrückte, die Österreicher und ihre Verbündeten wieder einmal
den Weg nach dem innern Schwaben unter die Füße nehmen. Die in der Doppelschlacht
von Ostrach und Liptingen-Stockach am 25. März dann aber ebenso plötzlich
und diagonal einsetzende Wendung hatte der rheinische Leutnant selbst noch
herbeiführen helfen dadurch, daß er mit seinen Leuten das Dorf Ostrach erstürmte;
gleich darauf jedoch geriet er bei Stockach in die Gefangenschaft, die ihn nach
Lothringen und Reims führte. Sein Erlebnisbericht über die beiden Treffen, bei
denen sowohl sein Obrist Prinz von Anhalt wie der kommandierende Feldmarschallleutnant
Graf von Fürstenberg fielen, ist interessant, gehört aber nicht mehr in
unsern Rahmen. Noch weniger freilich, was auf die Kriegsgefangenschaft folgt;
von den Kriegführenden bald schon ausgetauscht, setzen sich die Feldzugserlebnisse
in der Schweiz, im Vorarlbergischen, in Tirol und im Allgäu fort, bis der
allmählich von Kriegsmüdigkeit Befallene dann im Juni 1801 den erbetenen Abschied
aus dem k. und k. Dienst erhält, um in die preußische Staatsverwaltung

überzutreten. , , „.. .

Jose/ Borsig.

Vom Freispielen und Ersatjmann

Als Bleichheim 1805 badisch geworden war, mußte es Mannschaft für das
Großherzogliche Militär stellen; dabei fiel am 8. Juli 1808 das Los auf Christian
Klauser, Sohn des Maurus Klauser auf dem Streitberg, der damals mit dem Walthüterhaus
zu Bleichheim gehörte. Es ließ sich aber in Klemens Mayer aus Gengenbach
ein Ersatzmann finden, mit dessen Vater ein Vertrag abgeschlossen wurde.
Demgemäß bekam Klemens Mayer ein Handgeld von 150 Gulden, die bei der
Regimentskasse zu hinterlegen waren, 16 Gulden und 30 Kreuzer bar zuhanden,

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