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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 167
(PDF, 56 MB)
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gebaut, die Gewände von rotem Sandstein und die Ecken aus Sandsteinquadern
erstellt.

Das Langhaus ist einschiffig, flach gedeckt, äußerlich ohne
Sockel und von besonders architektonischer Bauausführung. Durch
einpfostige Fenster mit Fischblasenmaßwerk oder Vierpässen geschieht
die Lichtzuführung ins Innere. An der inneren Nordwandseite
ist eine kleine kielbogenförmig gebildete Wandnische eingebaut.

Die Empore wird von einfachen Holzsäulen getragen, wurde
aber erst später eingebaut. Im vorderen westlichen Teil war der
Einbau zweier Rundfenster erforderlich geworden, und zur gleichen
Zeit wurde ein weiteres gradsturziges Fenster an der Nordwand eingebrochen
. Das einfache spitzbogige Hauptportal an der Westfassade
befindet sich unter dem im Jahre 1824 vorgelegten malerischen
Vorbau, zu dem auf der Nord- und Südseite je eine Treppe zur
Empore hinaufführt. Die Orgel ist in der ersten Empore untergebracht
.

An der Nordseite befindet sich eine zweite Eingangstür zum Langhaus
, über dieser wohl später eingebrochenen gradsturzigen Tür ist
ein dreieckiges Sandstein-T y m p a n o n von 1,75 m Länge und
1,05 m Höhe eingemauert. Im unteren mittleren Felde meißelte der
Steinmetz Christus am Kreuze, ohne Bart und mit Lendenschurz,
rechts davon Johannes mit rechts erhobenem deutendem Arm und
links davon Maria mit kaum mehr erkennbarer Handbewegung. Das
Kreuz ist von der Einfassung nicht abgegrenzt. Das in romanischem
Baustil gehauene Tympanon enthält in beiden Dreieckspitzen je eine
Säule mit Würfelkapitell mit zwei Pfeilern durch Rundbogen verbunden
. In dem Felde über dem Kruzifix dagegen einen Pfeiler zwischen
zwei Säulen, von denen die Rundbogen weiter führend gedacht
sind. Diese ganz primitiv und plumpe Steinmetzkunst führt
auf die Bauschule des Klosters Hirsau zurück, das in jener Zeit im
Bauen tonangebend war. Im Hinblick auf die nahegelegenen Vorbilder
im Kloster Alpirsbach und Kloster Gengenbach ist diese
Architektur leicht erklärlich. Und wenn zudem der im Jahre 1099
erwähnte Ritter Ruotmann von Husen als einer der vornehmsten
Stifter des Klosters Alpirsbach erwähnt wird und der berühmte
Berthold von Husen 1145 in das von den Hirsauer Mönchen gegründete
Kloster St. Georgen im Schwarzwald eintrat, dem die Kirche
zu Hausach lehenspflichtig wurde, sowie der spätere zweite Kirchenpatron
St. Jörgen in Verbindung mit dem Kloster St. Georgen gebracht
werden kann, ist aus all den angeführten geschichtlichen Tatsachen
der Beweis erbracht, daß diese äußerst einfach gehaltenen

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