Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 5
(PDF, 63 MB)
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Chronik 1954/55

Am Sonntag, dem 19. September 1954, fand in der Hornisgrindestadt Achern
unsere jährliche Hauptversammlung statt. Im sinnvoll geschmückten Rathaussaal
begrüßte der I. Vorsitzende, Oberstudienrat Dr. K ä hn i, die erschienenen Heimatfreunde
und gab einen Bericht über das verflossene Vereinsjahr. Dabei hob er
besonders die Aktivität der Mitgliedergruppe Kehl-Hanauerland hervor. Sodann
gedachte man der seit der letzten Jahresversammlung verstorbenen Mitglieder,
namentlich des Ratschreibers und Chronisten der Stadt Oppenau, Josef Börsig.
Anschließend erstattete der Rechner, Dr. Rubin, den Kassenbericht für 1953. Das
Geschäftsjahr 1953 schloß mit einem rechnerischen Verlust von 332,92 DM ab,
dessen Deckung ermöglicht wurde durch Mehrzahlung von Mitgliedsbeiträgen
durch Mitglieder des Hauptvereins, durch Zuwendungen verschiedener Kreisverwaltungen
und frühere kleine Reserven aus staatlichen Zuschüssen. Für 1954
bekam der Verein von der Regierungsoberkasse Südbaden den von Herrn Regierungspräsident
Dr. Waeldin zugesagten Zuschuß aus Werbefunkmitteln in Höhe
von 1500 DM. Mit Rücksicht auf die Kassenlage wurde von den anwesenden
Obleuten die Anregung gegeben, ab 1955 für einige Jahre davon abzusehen, den
Ortsgruppen vom Jahresbeitrag für jedes Mitglied 1,— DM zukommen zu lassen.
Außerdem wurde empfohlen, die Herren Landräte zu bitten, sie möchten auf den
jeweiligen Kreisversammlungen die Bürgermeister dazu anhalten, dem Historischen
Verein korporativ beizutreten. Die Vorstandswahl brachte keine Änderung. Herr
Rubin beantragte noch, seine Rechnungsführung auch einmal zu überprüfen, doch
niemand äußerte sich dazu. Eine sehr beachtenswerte Anregung gab Schriftsteller
R. G. H a e b 1 e r aus Baden-Baden dahingehend, man möge die Mitglieder bitten,
testamentarisch niederzulegen, daß Manuskripte und heimatkundliche
Schriften und Bücher nach dem Ableben des
Mitglieds dem Historischen Verein unentgeltlich zur Verfügung
gestellt werden. Als Tagungsort für 1955 wurde Baden-Baden bestimmt
. Die Anwesenheitsliste weist 40 Namen auf. Schriftsteller O. E. S u 11 e r
hatte ein Begrüßungstelegramm geschickt.

Als Abschluß der geschäftlichen Sitzung bekam jedes anwesende Vereinsmitglied
ein Fläschchen einheimischen Feuerwassers, was dem Herrn Bürgermeister
mit herzlichem Dank quittiert wurde.

Nun ging es in das neuerstellte Gasthaus zum „Rössel" zur öffentlichen Versammlung
, die sich eines guten Besuches erfreuen durfte. Herr Dr. K ä h n i sprach
herzliche Begrüßungsworte, besonders an die Herrn Regierungspräsident Dr. Waeldin
, Landrat Trippel, Bühl, Bürgermeister Morgenthaler, Ehrenmitglied Professor
Dr. Rest, Oberregierungsrat Michael Walter, Rangendingen, früher Karlsruhe, und
den greisen Oberstudiendirektor Otto Stemmler-Neusatz. Dr. Kähni betonte, die
Heimatforscher seien keine weltfremden Aktenwühler, sondern stünden mit beiden
Füßen in der Gegenwart. In temperamentvoller Rede würdigte Bürgermeister
Morgenthaler die Arbeit des Vereins und hob den Fleiß der Acherner Bevölkerung
im Wiederaufbau hervor. Die geschichtliche Vergangenheit sei eine
vorzügliche Lehrmeisterin auch für den Staatsmann und Politiker der Gegenwart.
Im Auf und Ab der Ereignisse habe es stets Männer gegeben, die mannhaft zu
ihrer Überzeugung standen. Zu diesen zähle Josef Ignaz Peter, dessen Grabmal
auf dem Acherner Friedhof einen Ehrenplatz einzuräumen sich die Stadt habe
angelegen sein lassen. Zur großen Freude des Vereinsvorstandes hatte sich Regierungspräsident
Dr. Waeldin für die Versammlung in Achern entschieden. Als
altes Mitglied des Vereins habe er sich von Jugend an heimatkundlichen Studien
gewidmet. Es sei freilich nicht damit getan, die alten Urkunden zu lesen, sondern
man müsse die Nutzanwendung für die Gegenwart daraus ziehen. Daß im Verein

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