Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 22
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Justizministerium über, wo er vorwiegend die Referate Strafanstalten
und Bauwesen innehatte. 1869 erhielt er Titel und Rang eines
Geheimen Referendars und 1874 denjenigen eines Geheimen Rates.
Zu seinen verschiedenen Nebenämtern kam noch im Februar 1877
der Posten eines Aufsichtsratsmitgliedes der Spinnerei und Weberei
Ettlingen.

Da er fühlte, daß seine geistige und körperliche Spannkraft nachzulassen
begann, gab er um seine Versetzung in den Ruhestand ein,
die mit Wirkung vom 1. Februar 1881 ausgesprochen wurde. Um der
kränklichen Tochter seines verstorbenen Freundes, des Kreisgerichtsdirektors
Klein, einen gesicherten Lebensabend zu bereiten, schloß
der um 35 Jahre ältere Witwer am 17. Juni 1882 in Rotenfels mit
ihr eine zweite Ehe. Nach kurzem Krankenlager verstarb Anton
Walli am 8. Januar 1898, um drei Tage später zur letzten Ruhe geleitet
zu werden.

Hermann Winnefeld, Präsident des Kath. Oberstiftungsrates

In noch größerem Maße als sein Landsmann Karl Ludwig Kah
sollte ein anderer Rastatter Jurist und Verwaltungsfachmann, nämlich
Hermann Winnefeld, in die Ereignisse des Jahres 1849 verstrickt
werden. Nicht viel hätte gefehlt, und eine unnachgiebige und
kleinliche Bürokratie hätte die Laufbahn eines mittellosen Waisen
zum Scheitern gebracht.

Der Vater Hermann Winnefelds, Professor Alois Winnefeld, vertrat
seit 1817 am Rastatter Lyzeum vorwiegend das Lehrfach der
Philosophie mit solchem Erfolg, daß er 1834 einen Ruf an die Universität
Freiburg erhielt, den dieser aber ablehnte. Zusammen mit
Loreye war Alois Winnefeld der Mitbegründer der hervorragenden
Stellung, die die Schule zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter den
badischen Lehranstalten einnahm. Hermann, der am 21. Januar 1823
in Rastatt das Licht der Welt erblickte, verlor bereits mit sechs
Jahren seine Mutter, so daß später eine Stiefmutter sich des heranwachsenden
Jungen annehmen mußte. Doch als auch sein Vater
schon am 1. Februar 1839 starb, war es das Glück Hermanns, daß
sich die anderen Lehrkräfte des Lyzeums für sein Fortkommen einsetzten
. Im September 1840 legte Hermann Winnefeld neben zwei
anderen Kameraden als Klassenbester die Reifeprüfung ab. Anschließend
widmete er sich an der Universität Heidelberg dem Studium
der Rechtswissenschaft, wobei er zur Vervollständigung seiner
Allgemeinbildung auch geschichtliche und kunstgeschichtliche Vor-

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