Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 27
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0029
Gustav Ekext, Fachmann auf dem Gebiet des Gefängniswesens

Das juristische Studium wurde im 19. Jahrhundert — wie an anderen
Orten — auch von vielen Absolventen des Rastatter Lyzeums
deshalb bevorzugt, weil es auf den verschiedensten Gebieten der
staatlichen Verwaltung günstige Berufsaussichten bot. Das mögen
schließlich auch die ursprünglichen Erwägungen gewesen sein, die
den Rastatter Gustav Ekert zu diesem Studium veranlaßt haben.

Der Oberlehrer Jakob Ekert in Rastatt und seine Ehefrau Elisabeth,
geborene Keller, konnten sich über mangelnden Kinderreichtum nicht
beklagen. Drei Kinder starben allerdings schon im jugendlichen
Alter, ein Sohn Ferdinand (geboren am 11. Januar 1819 in Rastatt;
gestorben am 17. Februar 1886 in Karlsruhe) brachte es als Chef der
Militärintendantur des badischen Armeekorps später zu geachteter
Stellung. Dessen Bruder Gustav Ekert, von dem hier die Rede sein
soll, erblickte am 4. Oktober 1824 das Licht der Welt. Nachdem der
junge Gustav im September 1843 das Reifezeugnis am Rastatter
Lyzeum erworben hatte, bezog er als Student der Rechtswissenschaft
die Universität Heidelberg bis Ende des Sommersemesters 1846. Da
in der Zwischenzeit die Mutter Gustavs gestorben war, befürwortete
mit Schreiben vom 3. Oktober 1844 der Rastatter Gemeinderat die
Erteilung eines Stipendiums an den vielseitig begabten Jüngling, der
außer seinen Fachvorlesungen auch noch solche in Geschichte, Literaturgeschichte
, Mathematik, Physik und Nationalökonomie hörte.
Ende Dezember 1847 bestand Ekert die erste juristische Staatsprüfung
und wurde so am 28. Februar 1848 zum Rechtspraktikanten ernannt.
Bald begann er seine Ausbildungszeit als Aktuar am Bezirksamt in
Buchen. Vom 1. Juni 1848 bis 4. März 1849 sehen wir ihn in gleicher
Eigenschaft bei dem infolge der revolutionären Ereignisse des Jahres
1848 ins Leben gerufenen allgemeinen Untersuchungsgericht für
hochverräterische Unternehmungen in Freiburg. Die kritischen Monate
der Aufstandsbewegung 1849 überstand er glücklicher als seine
Landsleute Kah und Winnefeld, und zwar bis Ende Mai als wissenschaftlicher
Mitarbeiter in der Anwaltspraxis des Obergerichtsadvokaten
von Wänker in Freiburg und anschließend bis Weihnachten
als besoldeter Praktikant beim Landamt Freiburg. Danach
sandte man ihn als Amtsverweser nach Emmendingen, von wo er
am 1. November 1850 als Dienstverweser zum Landamt Freiburg zurückkehrte
. Gleichfalls in Freiburg übernahm er im Anfang April 1851
die Stelle eines Sekretariatspraktikanten der Regierung des Oberrheinkreises
. Mitten in der kritischen Zeit des badischen Kirchen-

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