Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 30
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eines seiner Zöglinge in den kritischen Wochen bis zur Übergabe
seiner Vaterstadt an die preußischen Truppen in der Schweiz, vorwiegend
in Neuchätel, auf. Sein Bestreben, auf der Universität Heidelberg
zu hören, scheiterte an seiner Mittellosigkeit. Auch der Staatsprüfung
im Herbst 1851, die ihm die Ernennung zum Lehrerpraktikanten
einbrachte, mußte er zunächst ein Gesuch um Nachlaß der
Prüfungsgebühren vorausschicken. Da man ihn zuerst mit Rücksicht
auf seine ursprüngliche Absicht, Theologie zu studieren, vom
Militärdienst befreite, wurde er jetzt am 15. Dezember 1851 als
Füsilier zur 4. Kompagnie des 10. Bataillons in Freiburg eingezogen.
Im staatlichen Schuldienst bot sich für ihn vorerst keine Betätigungsmöglichkeit
, und so übernahm Schindler — nachdem er, vom Militärdienst
wieder entlassen, vier Monate am Freiburger Lyzeum volontiert
hatte — im Herbst 1852 eine Lehrstelle an einer neugegründeten
Privatschule in Neckarbischofsheim. Am 5. Oktober 1854 berief
ihn schließlich der „Oberstudienrat" als Lehramtspraktikanten an
das Lyzeum in Mannheim, doch bereits Ende des gleichen Monats
überwies man ihn dem Gymnasium Bruchsal. Genau zwei Jahre später
kam er in gleicher Eigenschaft an das Offenburger Gymnasium.
Als gedienter Mann zeigte Schindler auch Neigung zur sportlichen
Betätigung, und so übernahm er in Offenburg freiwillig die Beaufsichtigung
der Schüler beim Baden. Dies trug ihm im Jahre 1857 eine
„Remuneration" von hundert Gulden ein. Im Herbst 1858 wechselte
Schindler zum Lyzeum in Konstanz und im Mai 1859 im Austausch
mit einer anderen Lehrkraft — immer noch als Lehramtspraktikant —
zum Gymnasium Donaueschingen über.

Endlich erfolgte Anfang November 1859 mit seiner Berufung zum
Vorstand der Höheren Bürgerschule in Ettlingen seine feste Anstellung
, die es ihm ermöglichte, sich im Jahre 1860 mit Maria Theresia
von Langsdorff, Tochter des evangelischen Pfarrers und Dekans in
Auggen und späteren Oberkirchenrats in Karlsruhe, Karl Heinrich
von Langsdorff, zu vermählen. Da sein Schwiegervater 1836 bis 1857
die Pfarrei in Neckarbischofsheim innehatte, dürfte Schindler dort
wohl die Bekanntschaft seiner späteren Frau gemacht haben. Diese
erhielt im Dezember 1861 die Erlaubnis, in Ettlingen eine Privatschule
für Mädchen einzurichten, bei der sie von ihrem Gatten im
Unterricht unterstützt wurde. Auf Grund einer 1863 erlassenen allgemeinen
Verfügung des Innenministeriums erhielt Schindler wie
alle festangestellten Lehrer mit abgelegter Staatsprüfung den Titel
Professor. Im Sommer 1868 versetzte man ihn unter Beförderung zum
Kreisschulrat nach Waldshut. Von seiner vorgesetzten Dienststelle

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