Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 32
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dem 1. badischen Leibgrenadierregiment zu dienen. Dem lustigen
Studentenleben scheint Rudolf Rüdt von Collenberg nicht ganz abhold
gewesen zu sein, da seine Personalakten für das Wintersemester
1856/57 zwei Karzerstrafen von zwei bzw. sechs Tagen
wegen „nächtlicher Ruhestörung" aufweisen. Nach bestandener erster
juristischer Staatsprüfung wurde er am 27. Dezember 1860 unter
die Zahl der Rechtspraktikanten aufgenommen. Zum Jahresbeginn
1861 trat Rüdt von Collenberg als Volontär beim Stadtamtsgericht
Karlsruhe ein, kam am 1. April 1862 als Aktuar an das Amtsgericht
Baden und war schließlich vom November 1862 bis zum Februar 1863
erneut als Volontär beim Stadtamtsgericht Karlsruhe tätig. Nachdem
er anschließend bis Mitte August 1863 sich auf dem Sekretariat des
Hofgerichts Bruchsal weiter ausgebildet hatte, bereitete er sich, von
Dienstgeschäften entbunden, in Hainstadt bei Buchen, dem Wohnsitz
der Familie, auf die zweite Staatsprüfung vor. Diese brachte ihm am
27. April 1864 den Titel eines Referendars ein.

Zunächst noch als Volontär beim Hofgericht Bruchsal verwendet,
wurde Rüdt von Collenberg im Zuge der Neuordnung von Gerichtswesen
und Verwaltung am 1. Oktober 1864 als Gehilfe dem Bezirksamt
Bruchsal zugeteilt. Während dieser Tätigkeit amtierte er 1865
zweimal vorübergehend als Dienstverweser des Bezirksamtes Bretten
. In jene Zeit fiel auch seine am 1. Juli 1865 vollzogene Eheschließung
mit Mathilde von Noel, Tochter des verstorbenen badischen
Obersten Felix von Noel. Am 2. Dezember 1865 kam Rüdt
von Collenberg in gleicher Eigenschaft an das Bezirksamt Freiburg,
wo er schließlich am 5. November 1866 zum Amtmann befördert
wurde. Seit April 1868 oblag ihm gleichzeitig die Aufgabe eines
akademischen Disziplinarbeamten für die Universität Freiburg. Unterm
25. November 1869 als Amtmann in seine Geburtsstadt Rastatt
versetzt, trat er dort am 20. Dezember des gleichen Jahres seinen
Dienst an. Sein Wirken war hier allerdings nicht lange, da er bereits
im Frühjahr 1871 die Stelle eines Amtsvorstandes in Meßkirch erhielt
. Hier wurde er zu Ende des Jahres 1872 zum Oberamtmann ernannt
. Besonders die Landwirtschaft erfuhr durch ihn an seinen verschiedenen
Wirkungsstätten rege Förderung, und es war mit ein
Verdienst Rüdt von Gollenbergs, daß z. B. 1873 das bekannte Meß-
kircher Zuchtvieh auf der Wiener Weltausstellung eine seiner ersten
Auszeichnungen erhalten konnte. Im Mai 1874 wechselte er nach
Überlingen und drei Jahre später nach Waldshut über. Dort wurde
ihm gleichzeitig die Inspektion der Höheren Bürgerschule übertragen.
Der November des Jahres 1881 sieht ihn wieder in Bruchsal. Die

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