http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0039
Die Säule steigt empor aus achteckigem Becken, dessen Felder mit
Beschlagwerk verziert sind; Akanthusvoluten bilden die Eckpfeiler.
Aus vier menschlichen Masken — statt der sehr verbreiteten Tiermasken
—tritt je eine Röhre hervor, die in einen speienden Fischkopf
ausläuft. Die Anbringung der Masken am Säulenschaft selber und
Brunnen im Klosterhof von 1602,
mit Wappen der Äbtissin
Euphrosina Lorenz (1687—1720),
und Klostertor von innen
nicht an der Trommel, d. h. an der untersten Säulenschicht, bedeutet
eine Seltenheit, die man beispielsweise auch noch beimKindlifresser-
brunnen in Bern beobachten kann. Die Dekorierung der Säule mit
pflanzenhaften Gebilden hat Lichtentals Brunnen mit vielen anderen
der Renaissanceperiode gemein. Das Kapitäl zeigt Akanthusvoluten.
Die Statue Unserer Lieben Frau ist einfach, ruhig und würdevoll
gehalten. Eine edle Königin, die auch ohne die Krone, die wie natürlich
mit ihrer Erscheinung harmoniert, königlich wirken würde. Eine
auffallende Eigenart des Lichtentaler Brunnens besteht darin, daß
ihre Rechte auf einem Wappenschild ruht. Gewiß: laufende Röhrenbrunnen
mit der Figur des „Wappners" sind durchaus charakteristisch
37
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0039