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rieh. Dem Namen und der Erbfolge
nach war Eduard Fortunat von
1588 bis 1600 Herrscher der baden-
badischen Linie; wegen seiner Unfähigkeit
hatte aber der Durlacher
eingegriffen und führte die Regierung
auch weiter, als 1600 Eduard
starb und einen erst siebenjährigen
Sohn hinterließ. Nun war die
baden-badische Herrschaft katholisch
, die baden-durlachische dagegen
protestantisch, wodurch die
Katholiken, zumal das Kloster Lichtental
, in eine sehr unangenehme
Lage gerieten, denn noch hatte die
Bestimmung des Augsburger Religionsfriedens
: Cuius regio, eius
religio, Wirkungskraft. Alsbald
machte Ernst Friedrich Herrscherrechte
über Lichtental geltend, wie
aus einem Schreiben des Markgrafen
an Margaretha Stülzer vom
27. September 1597 ersichtlich ist.
Sie war soeben, erst 34jährig, einstimmig
zur Äbtissin gewählt worden
und sah sich nun gleich in
den Glaubensstreit hineingestellt.
Vielleicht damals schon faßte sie
den Plan, im Klosterhof, der über
300 Jahre lang ein öder, kahler
Raum gewesen war, einen Marienbrunnen
zu errichten, den sie dann
1602 auch wirklich ausführen ließ.
Wie das Hufeisen im Wappenschild der Statue andeutet, wurden
Figur und Kapitäl in der Regierungszeit von Euphrosina Lorenz
(1687 bis 1720) renoviert. Kein Wunder, daß dies notwendig geworden
, waren doch schwere Kriegswirren auch über Lichtental dahingegangen
! Nach der handschriftlichen Chronik des damaligen
Klosters Wunnental (bei Kenzingen) plünderten Weimarer Krieger
im Jahre 1644 ein „fürnemb Closter bey Margraff Baden"; „darin
Klosterbrunnen im Jahre 1602
Madonna mit Cisterzienserwappen
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