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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 128
(PDF, 63 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0130
schlössen1"4). Der Hauptgrund war die Gleichartigkeit der verfassungs-
und verwaltungsmäßigen Grundlagen und ähnliche stadtherrliche
Rechte der Abtei.

Sehen wir uns noch ein wenig bei den Gründern um. Die Gottfrid-
äbte spielen fast alle für die Entwicklung und Festigung der wirtschaftlichen
und rechtlichen Grundlagen der Abtei eine bedeutende
Rolle. Gleich der erste Gotfridus, den wir 1139 nachweisen können,
hat dem Kloster nach langen Schwierigkeiten mit dem oberlehens-
herrlichen Bistum Bamberg105) von Papst Innozenz II. die erste ausführliche
Urkunde erwirkt, die uns Aufschluß gibt über die Grundherrschaften
und sonstigen Rechte des Klosters und es unter päpstlichen
Schutz stellt. In dieser Urkunde wird Abt Gotfridus als der
Bittsteller für diese Urkunde ausdrücklich genannt106). Er ist im Äbteverzeichnis
bei Krieger107) gar nicht verzeichnet und ist der erste
Gottfrid-Abt des Klosters Gengenbach. Nach ihm stirbt ein Abt
Anseimus um 11471"*). Dann amtet 1148 wieder ein Abt Gotefridus,
der also der zweite sein muß und 1167 starb; er regierte fast noch
länger als der Stadtgründer. Die folgenden Äbte waren verhältnismäßig
nur kurze Zeit im Amt: Der Name des nächstfolgenden bis
1173 ist unbekannt. Dann folgte Fridericus (II.) und starb 1182, Lando-
fridus 1196, Salomon 1208; 1210 wurde ein Gerboldus von der Kirche
in Sulzberg1"9) zum Abt gewählt, lebte aber nur noch kurze Zeit;
ebenso dessen Nachfolger Eggenhardus, der 1218 starb11"). Danach
regierte unser Stadtgründer als dritter Gottfrid. Von den späteren
vermerke ich noch den vierten Gottfrid-Abt, der 1275 von Rudolf von
Habsburg die Grafschaft erwarb111), die für die wirtschaftliche Sicherung
und Geltung der Abtei so bedeutsam war. Ein fünfter Gottfrid-
Abt112) ist für 1297 nachzuweisen.

Es ist seltsam genug, daß der Stadtgründer gerade der dritte Gottfrid
-Abt war. Seine kraftvolle Persönlichkeit, die auch den schlimmsten
Lagen gewachsen war, ließ ihn alle Hemmnisse überwinden.

'") Kähni, a. a. O., S. 39.

10i) Brackmann, Bischof Otto I. von Bamberg als Eigenklosterherr, in: Kritische Beiträge zur Geschichte
des Mittelalters, Festschrift für Robert Holtzmann, Berlin 1933, S. 135 ff.; Germania Pontificia,
Bd. III, Teil 3, Diözese Straßburg, S. 76 ff.

"') Regest bei Jaffe, Regesta Pontificum Romanorum bis 1198, Nr. 7949 (5674); Württembergisches
Urkundenbuch, II, S. 7; Würdtwein, Nova Subsidia, VII, S. 107; Migne, Patrologia latina 179, *
Nr. 355, S. 405; vgl. Germania Pontificia III, 3, S. 78.

,,T) Krieger, Topographisches Wörterbuch von Baden, I, Sp. 696. Dort auch die Quellen verzeichnet.

10B) Ebenda; Chronik vonSchuttern inMonesQuellensammlung der badischen Landesgeschichte, 3, S. 80.

m) — Sulzburg oder Sulzbach bei Hausach.

n0) Krieger, ebenda.

'") FUB, 4, Nr. 485; Mommsen, a. a. O., S. 166

I12) Krieger, a.a.O.; König Adolf hat auf dessen Wunsch 15 Klosterhöfe zu Freihöfen erklärt.
Urkunde vom 3. September 1297, GLA, K , Select der Kaiserurkunden, nr. 122.

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