Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 130
(PDF, 63 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0132
Aus der Geschichte der Wolfacher Fasnet

Von Josef Krausbeck

über das Alter der Fasnet in den verschiedenen Narrenstädten
wird viel gesprochen und noch mehr geschrieben. Und man möchte
sagen: noch mehr fantasiert. Jeder Ort will die älteste Fasnet haben,
jede Narrenzunft will die älteste sein. Man vermutet und sagt, diese
sei soundsoviel hundert Jahre alt, jene sogar mindestens tausend!
Man vergleicht Sitten und Bräuche und kommt zu mancherlei Schlüssen
, die vieles für sich haben, aber dann derart vom Lokalpatriotismus
verzerrt werden, daß man ihnen schwerlich Glauben schenken
kann. Urkunden und Akten sind oft sehr spärlich mit Berichten über
die Fasnet. Man schrieb darüber auch nicht, man schenkte ihr meistens
gar keine Bedeutung, zumindest nicht die, die man ihr heut
vom Gesichtspunkt der Brauchtumsforschung aus mit Recht zumißt.
Da hört man mal einen Wolfacher rühmend sagen, die hiesige Fasnet
sei mindestens tausend Jahr alt, dort rühmt sich ein Hausacher, eine
alte Larve sei bestimmt mindestens 250 Jahre alt! Wie sieht dies
alles nun, nüchtern und sachlich überlegt, und nach vielen und
jahrelangen Forschungen und unter den Belegen uralter Akten und
Protokolle aus?

Wenn ich hier versuchen will, einiges über die Geschichte der
Wolfacher Fasnet genauestens zu sagen, so betrifft dies zum großen
Teil nicht nur Wolfach selbst, sondern dessen Fasnet im Rahmen
der Fasnet des gesamten einstigen Fürstenbergischen Gebietes im
Kinzigtal. Denn sicher dürfen wir alle die Verbote und deren Wiederholungen
neben ihrer Bedeutung für die alte Fürstenberger Oberamtsstadt
W o 1 f a c h auch für die Hauptstadt des Unteramtes, also
Haslach, wie auch für das Fürstenberg-Städtchen H a u s a c h
geltend ansehen, so daß wir ruhig sagen können, die Fasnet in den
Kinzigtalstädtchen dürfte etwa gleiches Alter haben, wenn auch die
Entwicklung sich verschieden äußerte und die Einflüsse auf die Gestaltung
der Fasnet ortsgeschichtlich verschieden sein dürften.

Uns Wolfachern ist bezüglich solcher Forschung jedoch mancher
Weg geebnet, den andere Orte nicht haben, einmal durch das überaus
reichhaltige Stadtarchiv, das beträchtliche Stücke der einstigen

130


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0132