Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 133
(PDF, 63 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0135
nennen. Nach Vergleich mit
vielen uralten Sitten anderer
alemannischer Orte dürfte
der Wohlauf zweifellos wie
das Elzacher Taganrufen und
die sogenannte Katzenmusik
vieler Narrenorte auf altheidnisches
Winter- und Dämonenaustreiben
zurückgehen
und sich in einfachster Form
mit Lichtern und Radau auch
durch die Verbotszeiten erhalten
haben.

Vielleicht spielten sich auch
die in den Protokollen genannten
Mummereyen beim
Wohlauf ab oder im Anschluß
an dieses Radaumachen
, wie ja auch, das öffentliche
Rügen in Elzach
beim Taganrufen stattfindet.
Der Name „Wohlauf" entstand
durch das bei diesem morgendlichen Umzug gesungene Lied:

Wohlauf! Wohlauf, im Namen des Herrn Entechrist!

Der Narretag erstanden ist.

Der Tag fängt an zu leuchten

Den Narren wie den Gscheiten.

Der Narrotag, der nie versag,

Wünsch allen Narro e gute Tag!

Dies Lied ist eine Parodie auf ein Lied des Nachtwächters, das er
noch um 1800 im Advent beim Stundenruf sang, um auf Weihnachten
hinzuweisen und auf Christus als den wahren Tag:

Wohlauf! Wohlauf, im Namen des Herrn Jesu Christ

Der helle Tag vorhanden ist.

Der Tag fangt an zu leuchten

Den Armen wie den Reichen.

Der helle Tag, der nie versagt,

Gott geb uns allen einen gueten Tag!

Gelobt sei Jesus Christus!

Vielleicht ist da einmal ein Nachtwächter verschlafen, daß man
ihn darum an der kommenden Fasnet spielen wollte. Und welche

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