Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 135
(PDF, 63 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0137
Neben dem Wohlauf gehören zum ältesten der Wolfacher
Fasnet sicher auch die Hansel. Heute kennt man hier im allgemeinen
nur den „Schellenhansel", der um 1930 herum frei nach alten
Vorbildern neu erstand. Die Schellenhansel gehen in ihrer Form
sicher aufs 17. bis 18. Jahrhundert zurück, vielleicht entstammt ihre

Art den alten Hanswurstbildern, wie sie das barocke Komödienspiel
kannte. Der Schellenhansel mit seiner gebogenen Kappe, mit den
Schellen an allen Zipfeln und Zacken ist so ein rechter Spaßmacher
und hat deshalb auch in seiner Holzlarve ein rechtes Hanswurstgesicht
. Er hat nicht den geradezu feierlichen Ernst der Baremer
Narros, auch hat seine Larve nichts Schreckhaftes. Sein Gang ist ein
lustiges Hopsen in Wechselschritten, besonders zum Wolfacher
Narrenmarsch, wobei seine vielen Schellen hell mitklingen. Er hatte
früher einen Bruder in Weiß, während er selbst heute meist gelb mit
blau, die Stadtfarben Wolfachs, trägt. Dieser weiße Bruder mit den
Narrenhörnern an der Kappe, wie die alten Schalksnarrenbilder,
nannte man seiner Farbe wegen „Mehlwurmhansel". Noch im letzten
Jahrhundert waren viele dieser Hansel vorhanden. Einen dritten
Hansel kannte Wolfach noch gegen Ende des letzten Jahrhunderts,
den Spättiehanse 1. Sein Gewand war zottelig mit hoher, zotteliger
Spitzkappe, ganz mit Spättie dachziegelförmig besetzt. Er war
buntfarbig, doch überwogen die dunklen und roten Farben. Auch er,
wie der Mehlwurmhansel, trug eine Holzlarve und bediente sich zu
seinen Spaßen der Pritsche, der Saublöder, der Rätsche, der Streck-

Der .Wohlauf
in Wolfach

Aufn.:

Baur. Wolfach

135


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