Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 140
(PDF, 63 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0142
Tönerne Larvenmodel zur Herstellung von Papierlarven

schiedenen Epochen in ländlichen Gegenden stark nachhinken. Ja,
man kann ruhig sagen, der Barock ist auch heute nach 250 Jahren
noch der in ländlichem Volk lebendige Stil. Die genannten Larven
sind sehr einfach in der Form, ähnlich wirken noch die Hausacher
Larven. Die meisten noch vorhandenen Gesichter aber sind ausgesprochene
Hanswursttypen, die aber auch an Karikaturen jüdischer
Händler erinnern und zu solchen Maskierungen auch oft getragen
wurden. Einige Larven zeigen deutlich den Einfluß des Klassizismus
mit ausgesprochen griechischem Typus. Früher waren in hiesigen
Familien bis zu 20 Holzlarven! Heute sind von den alten Stücken
nur noch wenige vorhanden. Erbteilungen nach auswärts und unsinniger
Fortschrittsdrang dezimierten die Bestände sehr. Aber etwa
20 Stück alter Holzlarven dürften doch noch vorhanden sein. Außer
den Holzlarven haben wir noch eine ganz originelle Larve mit einem
Scharnier, und zwar aus Blech gearbeitet, sehr einfach und sicher
schon recht alt. Und eine ganz besondere Eigenart von Larven haben
wir hier, wie sie wohl kaum im weiten Gebiet anzutreffen sein dürfte.
Da sind noch vier alte und gut geformte T o n m o d e 1, auf denen
man Papierlarven herstellte. Und zu einem solchen Model aus der
Zeit um 1820 etwa ist sogar noch ein papierener Abdruck vorhanden,
gefertigt vom Alt-Wolfacher Maler Joseph Moser. Er fertigte nach
mündlicher Aussage einer alten Närrin aus seiner Familie viele sol-

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