Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 164
(PDF, 63 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0166
jährlich brach liegt. 6 Jeuch Acker auf der Oberbreite ist Pfarreigentum, aber
viele Jahre vom Klostermeier in Nordweil genutzt worden, ja sie sollen sogar
an seine Erben zurückgegeben werden, der Meßpriester habe sie dem Hof zu
Nordweil und dessen Bestandmeier entzogen und sich selbst zugeeignet. Daß sie
aber ein Pfarr- und Widumgut sind, ist bei der Pfarr-Renovation 1571 in brieflicher
Gewahrsam befunden worden. Der Pfarrherr hat jährlich zu empfangen
2 Kappen (Kapaunen), 2 Hühner, 30 Rauchhühner, davon sterben gemeinlich
10 Stück, ehe sie zu genießen sind. Der Halbfruchtzehnte beträgt 17 oder 18 Viertel
Korn, 17 oder 18 Viertel Haber. Die Gült zu Wagenstadt, Nordweil und
Bleichheim umfaßt 3 Viertel 5 Sester Roggen, 5 Viertel 4 Sester Haber. Im
Herbst werden dem Pfarrer geliefert 8 Saum Wein und 25 Gulden. An Ausgaben
gibt der Herr Pfarrverweser an: 5 Gulden dem Bischof von Konstanz pro
Commissione, und 3 Gulden 4 Batzen 6 J> Consolationes et Bannales4), 3 Gulden
an Fastnacht für Küchle den Kindern von Bleichheim und Nordweil, sodann für
Knecht und Magd und anderes, zusammen 87 Gulden 4 Batzen 6 Pfennig.

Steuerregulierung der Pfarrei vom Jahre 1769

Nach der Ansaat des Ackerfeldes wurden geschätzt 30 Sester Weizen zu 21 fl.,
10 Sester Roggen zu 4 fl., 34 Sester Gerste zu 10 fl.; Garten 2 Sester zu 48 kr.,
(> Zentner Heu und öhmd zu 1 fl. und 7% Saum Wein zu 1 fl. 7 kr. 2 ergab
38 fl. 7 kr. 2 4 nach vorliegender Berechnung. Die Schätzung am Zehnten
erbrachte 70 Sester Weizen zu 24,30 fl., 70 S. Roggen zu 18,40 fl., 120 S. Gerste
zu 24 fl., 15 S. Haber zu 2 fl., 40 S. Erdäpfel zu 2,40 fl., 200 <B Risten zu 23,20 fl.,
18 S. Nuß zu 3,36 fl., 8 Saum Wein zu 12 fl., 60 Zentner Heu und öhmd zu
10 fl., an Geld 7 fl., macht zusammen 127 fl. 46 kr. Dazu kamen 4 fl. 48 kr.
Zins. Die Summe des Dominicaiis betrug nun 170 fl. 41 kr. 2 ^, das donum
gratuitum 27 fl. 21 kr. 2 J>.

Pfarrhausbauten

Die Pfarrhausbauten nehmen in den Akten einen breiten Raum ein. Zum
erstenmal lesen wir von Baureparationen am Pfarrhaus, Mesnerhäuschen und an
der Pfarrscheuer in den Jahren 1579 und 1580, wo deswegen zwischen Erzherzog
Ferdinand von Österreich, Herzog Ludwig von Württemberg, dem Amtmann zu
Kenzingen und dem Klosterverwalter zu Alpirsbach Schreiben hin und her gingen.
Der Bau kostete 1081 fl. 12 Batzen, die Reparatur des Pfarrbrunnens kam auf

*) Die Konsolationen sind eine uralte, jährlich gleichlaufende Gebühr, zu den bischöflichen
Einkünften gehörig.

Die Bannalien waren ursprünglich Strafgelder und wurden später eine Abgabe, welche
die Pfarrer zu zahlen hatten.

Mit den sonstigen Abgaben an den Bischof wurden auch die Konsolationen und
Bannalien durch die Verordnung Josefs II. vom 21. April 1784 aufgehoben.

Im Jahre 1531 hatte Bleichheim 2 tl 2 ß an Konsolationen und Bannalien bezahlt.

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