Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 167
(PDF, 63 MB)
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mußte, da die alte, bisher noch immer notweise benützte Kirche so weit abgebrochen
wurde, daß sie dem Einsturz nahe war.

„Ein einschiffiger Raum mit Sakristei in dem Chor und der Orgel über dem
Hochaltar, weist dieser Neubau keinerlei künstlerische oder stilistische Besonderheiten
auf außer an der Fassade, die durch vier Pilaster und den in der Mitte
aufwachsenden Turm monumental wirkungsvoll gegliedert wird. Auch das Glocken-
gesdioß ist durch Eckpilaster ausgezeichnet; unterhalb der hohen, mit Jalousien
versehenen Schallöffnungen läuft eine Altane um das Turmquadrat6)." Gegenüber
der Kanzel befindet sich eine Konsole, auf der ein altes, von Stukkator
Wilhelm für wertvoll gehaltenes Pietäbild in Stuckmarmor erstellt ist. Bei der
Einsegnung am 18. Februar 1827 hatten die Seitenaltäre nur leere Rahmen, keine
Bilder. Zur Ausführung solcher Bilder wurde Kunstmalerin Ellenrieder ausKonstanz
empfohlen, doch entschied man sich in Freiburg für den Freiburger Kunstmaler
Heinrich W e n z 1 e r , der den Kirchenpatron Hilarius und Mariä Himmelfahrt
zur Darstellung brachte: Hilarius auf der Synode zu Seleucia, im Kampf gegen
die arianischen Bischöfe, diese zwei wie gewöhnlich in Doktormänteln, dazu zwei
römisch-katholische Bischöfe und der vorlesende Kanzler der Synode, alle als
untergeordnete Figuren neben der Hauptperson Hilarius, darunter in neugotischer
Schrift: Ist es möglich, daß Menschen so von Gott reden können? Das Gemälde
Mariä Himmelfahrt trägt die Unterschrift: Schon preiset Dich der Himmelschor.

Der allgemein beklagte Zustand mit Sakristei und oben die Orgel im Chor
blieb bis zum Jahre 1858, wo es durch die Opferwilligkeit der Bürger gelang,
eine neue Sakristei an die Kirche zu bauen, die Orgel auf der Emporbühne aufzustellen
, den Hochaltar vorn in den Chor zu versetzen und die rußige Kirche
auszuweißein. Jetzt galt es, dem Hochaltar einen Überbau zu geben, ein neues
Altarblatt malen zu lassen, vier Säulen anzubringen, ihn überhaupt in Harmonie
mit den beiden Seitenaltären zu bringen. Ein Bild, das Christus am ölberg darstellte
, war bereits geschenkt worden. Nachdem der junge Maurer Joseph Ochsner
eine Zeichnung von dem geplanten Aufbau des Hochaltars gefertigt und eine
Kopie der Seitenaltäre beigefügt hatte, gab das Ordinariat am 5. Januar 1859
seine Zustimmung, verlangte aber, daß die Statuen kunstgerecht ausgeführt wurden.

Zur Kirchenrenovation des Jahres 1743 ist nachzutragen ein Kostenvoranschlag
für Maurer-, Steinhauer-, Schreiner- und Zimmermannsarbeit von 449 fl. 5 kr.,
der sich verteilt auf die Herrschaft Württemberg, Baron von Kageneck, die Ge-

Herbolzheim 4 fl. 36 kr., Holzhausen 6 fl. 22 kr., Niederhausen 3 fl., Nordweil 2 fl. 14 kr.,
Oberhausen 2 fl. 42 kr., Wagenstadt 4 fl. 57 kr., Wyhl 24 kr. In Forchheim und Riegel
ging nichts ein. Bombach gab der vermöglichen Gemeinde Bleichheim nichts, die Gemeinde
habe Kirche, Pfarrhaus und Schulhaus gebaut, ohne anderweitig einen Beitrag erhalten
zu haben. Der Stadtrat von Kenzingen meint, daß bei der Nichtdürftigkeit der Gemeinde
Bleichheim die Sammlung höchst dürftig ausfalle oder wahrscheinlich keine Beiträge eingingen
, und führte wie das Pfarramt die Sammlung nicht durch.

Vikar Konstanzer von Bleichheim brachte 1826 als Kollekte 11 Gulden von Geistl. Rat
und Münsterstadtpfarrer Dr. Boll in Freiburg.

•) J. Sauer, Freiburger Diözesanarchiv, Neue Folge 30, 1930.

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