Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 175
(PDF, 63 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0177
bracht wurden, also im ganzen 42 Klafter in den Jahren 1787 und 1788 mehr
ausgeführt wurden, als nur die 500 bewilligten. Nach langwierigen Untersuchungen
ergibt sich die Schlußfolgerung, daß im Jahre 1789 168 Klafter Holz ausgeschwärzt
wurden.

Diese „Holzausschwärzung" fällt allen Teilhabern zur Last. Der Wert oder
Erlös des ausgeschwärzten Holzes ist dem Fiskus verfallen und ist von den Schuldigen
zu bezahlen. Auch haben sie die Kommissionsunkosten zu tragen.

Um künftigem Holzmangel und einer Holzausschwärzung vorzubeugen, wird
empfohlen, sobald das Holz gefällt ist, den benachbarten Untertanen kundzutun,
auf dem Streitberg sei Holz zum Verkauf vorhanden; was an Holz übrig bleibe,
könne mit Erlaubnis ausgeführt werden. Auch sollte der Weg vom Streitberg
nach Bleichheim brauchbar gemacht werden, ja es wird sogar vorgeschlagen, den
Bleichbach floßbar zu machen.

Was das Besoldungsholz des Obervogts anbelangt, so liegt kein
schriftlicher Vertrag vor, worauf diese Holzabgabe sich gründet, aber immer sind
dem jeweiligen Obervogt die 36 Klafter ab dem Streitberg verabfolgt worden.
Einige glauben, der Ursprung dieser Holzabgabe rühre von der Herrschaft Kürn-
berg her, die unter einem Obervogt gestanden sei, der von jeher diese 36 Klafter
bezogen habe. Doch der Obervogt von Baur hatte mit dem Jahr 1786 keine Berechtigung
mehr zum Bezug dieses Holzes. Unser Fiskaladjunkt glaubt, 18 Klafter
würden genügen, damit könne die Beheizung der Amtszimmer, der Amtsschreiberei
und der Wartestube und beinahe auch der eigenen Wohnung bestritten werden.

Endingen und Kenzingen waren 1789 trotz der bevorstehenden Einquartierungen
wegen des zu hohen Preises des Brennholzes von einem Kauf abgestanden.

In den Jahren 1802, 1803 und 1805 liegt auf dem Streitberg wieder Holz zum
Verkauf bereit. Doch hat sich 1802 zum Ankauf von 50 Klaftern Buchenholz
ä 3 fl. 45 kr. niemand gemeldet, mithin wird die Erlaubnis erteilt, das Holz ins
Ausland zu verkaufen. 1803 hat die Herrschaft etwa 300 Klafter Buchenholz mit
eigenem Zug ins Dorf führen lassen und das Klafter zu 7 fl. feilgeboten. Da sich
keine Käufer finden, geht man auf 6 fl. herunter. Doch auch jetzt kann das Holz
nicht an den Mann gebracht werden, da das Oberamt von Ettenheim in den
Klosterwaldungen mehr als 6000 Klafter hat fällen lassen und das Holz um einen
noch geringeren Preis verkauft. Die 300 Klafter dürfen gegen Entrichtung der
landesfürstlichen Taxe außer Landes verkauft werden. 1805 wird von 200 Klaftern
Brennholz angeboten gutes Scheiterholz, das Klafter zu 6 fl., geringeres das
Klafter zu 5 fl. 15 kr., und Bengelholz zu 4 fl. 15 kr. Aber es meldet sich niemand
zum Kauf, so daß schließlich die Ausfuhr von etwa 300 Klaftern bewilligt
wird.

Übrigens wird schon 1758 berichtet, daß der Freiherr von Kageneck aus den
Lehenwaldungen merkliche Quantitäten Holz meist nach Holland verkaufe.

Aber in den Jahren 1684—1751 wehrt sich Kageneck mit Erfolg gegen eine
Abgabe von Brenn- und Bauholz zur Herrschaftsmühle in Kenzingen und gegen
die Fronen der Gemeinde Bleichheim zu dieser Mühle.

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