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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 233
(PDF, 63 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0235
dung des Richtschwertes, die Malefiz- und Freischobrigkeit (freis,
mhd. Verbrechen), die Appelationen, die Reichs- und Landessteuern,
die Landesordnungen und Schätzungen, das Umgelt, Geleit, Zoll,
'Reiß und Musterung und Volg (volc, mhd. Heereshaufen), Leibeigenschaft
und die Erscheinung und Session bei Landtagen; über all das
soll der Schaffner mit Eifer wachen und darwider nichts praejudi-
cirliches weder selbst verhandeln noch von andern geschehen
lassen"125).

Von der Huldigungsrede, die der Schaffner Johann Friedrich
Sommervogel 1678 im inneren Schwarzacher Klosterhof gehalten
hat, ist ein Auszug vorhanden: ,,Ich gebe im Namen der Schultheißen
, Stabhalter und Burgermeister, Richter und der gesammten
Burgerschaft die willige und gehorsame Erscheinung zu erkennen,
auch die Freude, unsere Zuflucht von seiten der neuen Regierung
zu verstehen; ich wünsche Glück und Wohlergehen und empfehle
die Untertanen in die Hochfürstliche Gnade, Clemenz, Huld, Schirm
und Protection; füge auch an, die Untertanen seien der Hoffnung,
Ihre Durchlaucht werde sie bei ihrer alten Freiheit und Gerechtigkeit
gnädigst schützen und protegieren420)."

Im Jahre 1684 wird in der Anschrift einer Schaffneirechnung der
damalige Schaffner Hörmann ,,des löblichen Gotteshauses Schwarzach
Amtmann" genannt. So wurde Schwarzach mit seinen zehn Ortschaften
ein Amt und blieb es bis 1809.

7.

Wir machen nunmehr einen Gang durchs Kloster. Schlicht,
nur aus Holz und Stroh war das Urkloster zu Arnulfsau. In seinen
Hütten wohnten iro-schottische Einsiedler, erfüllt von den Gedanken
ihres Inspirators Joachim de flore und nach den drei Fundamentalforderungen
der Columbaregel: Liebe, Gehorsam und innere Heiterkeit
. Strahlende, disziplinierte Güte war das große Geheimnis ihrer
Missionstätigkeit. Kult und Liturgie bewegten sich noch in den
Eigenarten ihrer Heimat, und wie in allen iro-schottischen Klausen
verehrten sie St. Brigide von Kildare, Irlands Wundertäterin und die
erste Viehpatronin am Oberrhein427).

Auf dem Weg von Murbach in den Hochvogesen über Ebersheimmünster
und Hönau hinunter in die Pfalz kam der Westgote Pirmin
auch nach Arnulfsau und brachte den Einsiedlern die Benediktus-

Ebenda, Beilage 24.
*!9) Ebenda, Beilage 31 — Nebenanlage.
*") Adamus, Vita St. Columbae.

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