Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 250
(PDF, 63 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0252
Auswertung von Archivalien des Badischen Landesarchivs, namentlich aber durch
Ausschöpfung des Gemeindearchivs.

Ur- und Frühgeschichte, Siedlungsweise, Hausform, politische Zugehörigkeit,
Holzflößerei auf der Bühlot, Feudallasten, Gerichtsverfassung des Amtes Bühl,
Bühler Malefizgericht und anderes fanden zunächst ihre Bearbeitung. Unter der
Aufschrift „Verwaltung der Gemeinde im 19. Jahrhundert" wird berichtet über des
Tales Bewohner und ihre Einnahmequellen, über Ortsbehörde, Strafsachen, die
fünfziger Hungerjahre, die sittlichen Zustände während derselben und die zwangsweise
Auswanderung der Ortsarmen nach dem fernen Westen. An Hand der Gemeindeakten
war es dem Verfasser möglich, die Kriegslasten des Spanischen und
Polnischen Erbfolgekriegs und des Siebenjährigen Krieges ausführlicher darzustellen
, die Teilnehmer an den Befreiungskriegen namentlich aufzuführen und
einen eingehenden Bericht über die neunundvierziger Revolution in Bühlertal zu
geben. Die Feldzugsteilnehmer von 1870/71, die Kriegsopfer von 1914/18 erfahren
verdientermaßen ihre ehrenvolle namentliche Aufführung zum steten Gedenken.
Der Weltkrieg 1939/45 forderte von Bühlertal wieder große Opfer an Toten und
Vermißten. Weitere Abschnitte behandeln die Geschichte der Pfarrei, des Kirchenbaues
in Bühlertal-Untertal, der Kirche im Obertal, der Ortskapellen und Friedhöfe
. Schule und wirtschaftliche Verhältnisse, Brauchtum und Sagen und anderes
erfahren eine nicht geringere Bearbeitung. Gegenüber der Meinung, von einem
Schloß Bärenstein fehlen die geschichtlichen Nachrichten, wird berichtet, in der
Grenzbeschreibung des Gerichtsstabes Bühl vom Jahre 1598 werde von einem
Burgstadel Bernstein gesprochen, „wo vor Jahren das Schloß Bernstein gestanden
ist, zum Teil ein selbstgewachsener Felsen, zum Teil aber mit Quaderstücken gemauert
zu sehen".

Dem mit großem Fleiß und hingebender Heimatliebe geschriebenen Werk ist
zu wünschen, daß es jede Familie in Bühlertal besitzt und es die weiteste Verbreitung
findet. Eine Behandlung der Flurnamen wäre erwünscht.

Die Sagen der Trinkhalle zu Baden-Baden von Karl J ö r g e r. Verlag Otto
Schnauffer, Baden-Baden.

Ein schmuckes Büchlein mit 41 Seiten Text, durch den die auf der Rückwand
der Trinkhalle angebrachten 14 Bilder aus der Sagenwelt Baden-Badens und seiner
Umgebung in edler Sprache erklärt werden. Immer schon haben diese Bilder, die
im Büchlein wiedergegeben sind, zu dichterischen Gestaltungen angeregt, von
denen eine Auswahl angefügt ist. So singt Karl Jörger selbst von der Rettung
des Klosters Lichtental und vom geheilten Kurfürsten, der dem verdutzten Wirt
zurief: „Seht, so bald reit ich!" und damit dem Gasthof den seltsamen Namen
Baldreit gab. Die Freskenbilder, die eine sehr unterschiedliche Bewertung fanden,
stammen von Hofmaler Götzenberger, der die nicht leichte Aufgabe hatte, das
Nacheinander der epischen Berichte in das Gleichzeitige der Bildfläche umzusetzen.

Jeder, der das Werkchen liest, wird Freude haben an diesen Kindern der Muse
und den Überlieferungen aus dem Munde des Volkes. Möge das Büchlein bei Einheimischen
und Fremden den verdienten Zuspruch finden!

Die Schenkenburg und die Herrschaft Schenkenzell. Der Burgstall
und das Schlößle bei Schenkenzell. Die Ruine Wittichenstein. Verfasser Hermann
Fautz. Das Büchlein wurde herausgegeben für die Ortseinwohner und die Bewohner
der näheren Heimat, aber nicht zuletzt für die kurze oder längere Zeit
in dem Schwarzwaldkurort Schenkenzell weilenden Fremden.

In ansprechender Aufmachung und gut herausgestellten, das Lesen erleichternden
Uberschriften gibt der Verfasser ein klares Bild von der Baugeschichte der
Schenkenburg mit ihren Vorwerken und Zwingern, dem Bergfried und Palas. Im
geschichtlichen Teil wird berichtet von den Dienstmannen auf der Burg, den

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