Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 252
(PDF, 63 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0254
Schon dieser heimatgeschichtliche Teil, von dem nur eine Andeutung gegeben
werden kann, verdient es, das erstaunliche Werk angelegentlich zu empfehlen.

Aber nicht minder wertvoll ist der familiengeschichtliche Teil zunächst und vor
allem für die Bewohner der Gemeinde selbst, sodann besonders für die Familien-
und Sippenforscher. In 6006 Nummern sind die einheimischen Familien und in
weiteren Nummern die zugezogenen Heimatvertriebenen erfaßt. In mühevoller,
hingebender Kleinarbeit wurde das Sippenbuch geschaffen und angelegt, wobei
durch Angabe der Familienzusammenhänge es ermöglicht wird, die mannigfaltigsten
Verbindungen des weitverzweigten Verwandtschaftsgefüges zu ermitteln.
Stark vertreten sind die Familien Böcherer, Bühler, Bührer, Eckermann, Gerber,
Haas, Herr, Kern, Kölblin, Mack, Reinbold, Scheer, Schillinger, Schneider, Sillmann,
Ziebold, Zimmermann. An Berufen finden wir vor allem den Hofbauer und Bauer,
aber auch den Knecht und die Magd, den Taglöhner, Bäcker, Korbmacher, Maurer,
Schmied, Schneider, Schuhmacher, Steinhauer, Zimmermann, in neuerer Zeit den
Industriearbeiter. Auch sind einige Bettler daselbst gestorben, uneheliche Mütter
mit einem und mehreren Kindern gab es ebenfalls. Daß es so viele Knechte und
Taglöhner und uneheliche Kinder gab, rührte von dem Anerbenrecht her, das trotz
seiner scheinbaren Ungerechtigkeit ein fast unangefochtenes Gesetz bildet.

Ein Geleitwort des Bürgermeisters und Vorwort des Verfassers, ein Verzeichnis
der Pfarrherren, der Freivögte und Bürgermeister, Ratschreiber und Gemeinderechner
, die Mitteilung von Sagen, besonders aber das Gedenkblatt mit den Namen
der Gefallenen seit den Napoleonischen Kriegen bis zum zweiten Weltkrieg geben
zusätzlich dem umfangreichen Werk den verdienten Wert und die notwendige
Werbung, wozu die bildnerische Ausschmückung des Buches durch Jngenieur
Kirner in Herbolzheim nicht wenig beiträgt.

Möge das Werk zum Heimatbuch werden, mögen viele Heimatfreunde zu dem
gediegenen, vorbildlichen Werk greifen, das wir dem unermüdlichen Heimat- und
Sippenforscher A. Köbele verdanken!

Festschrift zum 150jährigen Bestehen des humanistischen
Gymnasiums in Lahr, herausgegeben von W. Knausenberger,
O. Längle und Th. U h r i g.

Vor mir liegen zwei Festschriften, die eine des Konstanzer, die andere des
Lahrer Gymnasiums. Während die Konstanzer Festschrift Beiträge namhafter ehemaliger
Schüler aus deren Wissensgebiet und Wirkungskreis bringt und ich als
einstiger Konstanzer Pennäler einen Bericht über die letzten 50 Jahre der Schule
vermisse, sieht die Lahrer Festschrift von einem Beitrag eigens über den hohen
Wert der antiken Bildungsgüter ab und berichtet eingehend über die alte Stadt
Lahr und ihre Bewohner, über die Schule, deren Direktoren und einige früheren
Schüler mit bekannten Namen. Nach einem Geleitwort des Lahrer Oberbürgermeisters
, hinweisend auf die inhaltvolle Inschrift am Portal des Schulgebäudes
Musis Deo Patriae, und einem Gedenkblatt der Gefallenen und Vermißten
der Schule aus den beiden Weltkriegen zeichnet Professor Knausenberger
ein Bild von der Landschaft, den Wegen, der Besiedlung und der Burgheimer
Kirche. Nach dieser Zeichnung der Umgebung von Lahr und der dortigen Besitzverhältnisse
führt uns der Verfasser nach Lahr selbst und nennt uns einen Heinrich
von Lahr und 1250 Walterl. von Geroldseck. Um das Jahr 1279 wurde die Tiefburg
und Siedlung mit einer Ringmauer umgeben, eine zweite war spätestens 1308
fertig, eine dritte bestand bereits 1323. An Hand des Bürgerbuches von 1356 und
von Urkunden machen wir nun mit dem Verfasser einen gemütlichen Rundgang
durch die Stadt mit ihren Bewohnern, Gassen und Winkeln, dem Marktplatz, dem
Stadt- und Herrenhaus, den Bürgerhäusern und der Bürger- und Herrentrinkstube,
den Brücken und Stadttoren und anderem, wobei viele Illustrationen, gezeichnet
von Graphiker Karl List, die flüssige Darstellung trefflich unterstützen. „Die Stadt

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