Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 253
(PDF, 63 MB)
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Lahr von 1356 ist wiedererstanden", kann Herr Knausenberger mit berechtigtem
Stolz und beglückender Genugtuung sagen und schreiben.

Eine Stadt wie Lahr mußte auch eine entsprechende Höhere Schule haben. Nachdem
die Lehrplan-, Lehrer-, Besoldungs- und Schulhausfrage gelöst war, konnte
die neue Schule, Pädagogium genannt, verbunden mit einer Töchterschule, am
22. November 1804 feierlich eröffnet werden. Die Oberaufsicht über die Schule
führten Spezial und Oberamtmann aus, diese nahmen auch an den häufigen Schulkonferenzen
und an der zweitägigen öffentlichen Prüfung in der Michaeliswoche
teil. Der Unterricht begann mit einem kurzen Gebet, am Sonntag wurden die
Schüler von einem Lehrer vom Pädagogium aus geschlossen in die Kirche geführt,
körperliche Züchtigungen wurden in Anwesenheit des Lehrers vom Pädagogiumsdiener
vollzogen. Turnen und Gesang waren im Lehrplan nicht vorgesehen. Am
27. August 1840 wurde die Schule zu einem siebenklassigen Gymnasium in Verbindung
mit einer höheren Bürgerschule erhoben, im Verwaltungsrat bekam die
Stadt ein Mitwirkungsrecht. Diesen Bericht gibt in ausführlicher Weise Studienrat
Längle unter der Uberschrift „Aus den Jugendtagen des Lahrer Gymnasiums".

Wer sich für die badische Geschichte der sechziger Jahre interessiert, lese den
Aufsatz von Oberstudiendirektor Dr. U h r i g : „Dr. Adolf Hauser, ein badischer
Vorkämpfer des Nationalvereins". Eine sympathische Erscheinung war Direktor
Franz Kränkel, der als Franz Treller die bekannten Bücher schrieb. Herr Regierungspräsident
Dr. W a e 1 d i n gab als schönen Beitrag seine Rede zum 80. Geburtstag
unseres früheren ersten Vorsitzenden und Ehrenmitglieds Herrn Direktors
Dr. Hermann Steurer und eine Würdigung des ehemaligen Schülers Dr. Ludwig
Frank aus Nonnenweier. Schüler und Abiturienten des Lahrer Gymnasiums waren
auch der Dichter Emil Gött und der bekannte Verleger Dr. Moritz Schauenburg,
die beide eine gute Darstellung gefunden haben. Lehrer an der Schule war Dekan
Albert Förderer, Mitglied des Badischen Landtags, ein glänzender Prediger und
Volksredner, der 1889 einem gemeinen Meuchelmord zum Opfer fiel.

Beiträge über die Schülerverbindung Alemannia und die Volkshochschule mit
ihren hochgestellten Zielen, über die Zusammenarbeit der Stadt Lahr und des
Scheffelgymnasiums und den naturwissenschaftlichen Unterricht und seinen erzieherischen
Wert am Gymnasium in Lahr schließen die inhaltsreiche Festschrift
mit ihrem Bildschmuck.

Eine schöne Gabe für Lahrs Bevölkerung und des Gymnasiums jetzige und
einstige Schüler, aber auch gewinnbringend für andere!

Freiburger Diözesanarchiv, Zeitschrift des Kirchengeschichtlichen
Vereins, 1953. Verlag Herder, Freiburg.

Unter den Beiträgen, die unser Verbreitungsgebiet berühren, sind zu nennen:
„Bild und Bildstock in der Flurnamengebung", „Ist Ruodharius = Ruodhardus?"
und einige Besprechungen. Ernst Schneider verweist auf solche Bildstöcke bei
Gengenbach, Steinach, Wolfach, Schiltach, Schapbach, Bohlsbach, Schwaibach, Kuhbach
, Lautenbach, Lierbach, Sasbachwalden, Vimbuch, Baden-Baden. Dr. Hitzfeld
weist nach, daß Ruodharius in einer für Ettenheim wichtigen Urkunde nicht identisch
sein kann mit dem Grafen Ruothardus, dem Gründer der Klöster Gengenbach
und Schwarzach. Da beide Namen häufig auftreten, ist eine Verwechslung kaum
möglich, und ein so mächtiger Mann, wie Ruothardus es war, war nicht bloß ein
„vir boni consilii". Neben Ruotharius wird seine Gattin Wisigardis genannt, die
Gattin des Ruothardus aber hieß Irsmengilde. — Wer sich über Finderglück freuen
will, lese den Beitrag „Die ehemalige Kapelle zu Allensbach". Zu Vergleichen
dürften auffordern Kaiendare und Heiligenlitaneien (11. bis 15. Jahrhundert) der
Abtei Murbach. Des Aufklärungstheologen Th. A. Deresers Briefe an Wessenberg,
gefunden im Wessenberg-Nachlaß, lassen jene Zeiten wieder lebendig werden. Die
Visitationsakten des ehemaligen Kapitels Trochtelfingen 1574—1709 lassen manch-

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