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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 88
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Frucht- und Weinzehnten samt dem kleinen Zehnten und den halben kleinen
Zehnten zu Wagenstadt.

Der Abt von Ettenheimmünster, der als Kollator verpflichtet ist, das Pfarrhaus
im wesentlichen Bau zu halten und, wenn nötig, aufzubauen, will unterm 17. März
1585, wenn ihm der zustehende Zehnte gereicht wird, auf Mittel und Wege
sinnen, wie das Pfarrhaus in ordentlichem Bau erhalten werde. Nachdem Pfarrer
Kaspar Ingran um Instandsetzung von Pfarrhaus, Trotte und Scheuer am
22. Januar 1586 gebeten hat und am 14. Februar 1586 ein neues Gesuch an den
Abt ergangen ist, wird er am 21. März 1586 zu einer Besprechung im April 1586
eingeladen, aber die vorgeschlagene Zeit liegt ungünstig für den Abt. Doch
durch den Vertrag vom 25. April vetere stylo oder vom 5. Mai novo
stylo 1586 zwischen Abt Laurentius und Jakob III., wonach Baulast und Zehnte
an den Markgrafen übergehen, ist die Bauschuldigkeit für den Abt gelöst
. Unterm 29. September 1696 ersucht Parrer Flachsland um Reparierung
der Öfen in Wohn- und Studierstube, des Bodens in der Wohnstube, der
Bühne in Studierstube und ob der Küche, eines Fensters in Wohn- und Studierstube
, von Zaun, Tor und Türe zum Pfarrhof. Nachdem 1700 die Reparatur erfolgt
ist, kommt noch 1702 eine Nachheischung des Pfarrers Flachsland, der teilweise
stattgegeben wird. 1759 ist ein lebender Gartenhag zu machen, da der Hag
bei dem Bau des Pfarrhauses 1758 stark beschädigt worden ist. 1780 wird die
Herstellung des oberen Teils der ziemlich schadhaften Pfarrscheuer, der Schweineställe
und der Brunnenkette verlangt.

Auch an der Kirche und dem Turm sind 1720 Reparaturen notwendig geworden
. Das Dachwerk des Turms ist faul und verderbt, so daß „die Spatzen in
dem ausgefaulten Holz nisten", es muß ein neues Glockengehäuse und ein neuer
Glockenstuhl gemacht werden. Die Kosten sind zu 169 fl. 33 % kr. veranschlagt,
dazu 2 Viertel Weizen, 4 Viertel Korn, 2 Viertel Gerste und 2 Saum Wein. Am
Pfarrhaus sind einige Schlosserarbeiten vorzunehmen, da in dasselbe eingebrochen
worden ist. Durch das Erdbeben anno 1728 ist die Kirche stark erschüttert worden
, sie zeigt Risse, auch ist sie zu klein, Pfarrer Meerwein bittet deshalb 1742
um Erbauung eines neuen und geräumigen Gotteshauses, die Handwerksarbeit
wird auf 1115 fl. 2XA kr. und die Materialien auf 711 fi. 37 kr. geschätzt. Die
Kirche wird 1744, nicht 1738 gebaut. 1774 wird von Hechtmaier in Lahr eine
neue Uhr angebracht, am 11. Mai 1808 wird von Orgelbauer Martin zu Waldkirch
eine neue Orgel aufgestellt.

Am 17. Mai 1691 klagt Pfarrer Flachsland, daß in Wagenstadt Chor, Altar,
Taufstein, Pfarr- und Vogtsstuhl und Glocke durch ein „Gätter" von der übrigen
Kirche abgesondert sind, daß der Genuß einer Matte und etlicher Äcker samt der
Hälfte des kleinen Zehnten ihm vorenthalten wird, und 1701 legt er wegen der
langsam eingehenden Geldbesoldung Beschwerde ein. Unterm 24. August 1702 berichtet
Pfarrer Flachsland, ihm seien in seiner einstigen Pfarrei Wolfenweiler
2 Saum Wein, 5 ganze Betten, 500 Ellen Tuch und Hemden, Lein- und Tischtücher
und Bettanzüge und 6 Wagen Heu und öhmd geraubt worden, auch seien
ihm, seiner Frau, den Kindern und der Magd die Kleider bis aufs Hemd, Hosen

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