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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 110
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keinen erschöpfenden Aufschluß darüber, wie man schließlich zu
einer erträglichen Einigung gelangte. Aber man scheint die Streitsache
doch auf gütlichem Wege bereinigt zu haben. Schmelzer beharrte
zwar auch fernerhin auf zollfreiem Transport des Holzes
durch Lahr, verstand sich aber zuletzt dazu, einen fälligen Betrag
dadurch abzulösen, daß er sich bereit erklärte, eine gewisse Summe
als „douceur", was soviel wie Trinkgeld bedeutet, zu überweisen.
Endlich erklärte auch das Oberamt Lahr, die noch verbliebene Restschuld
sei es nicht wert, daß ihretwegen ein wohl mit großen Kosten
verbundener Prozeß geführt werde, der vielleicht erst nach Jahren
beendet sei. So hatte nun der über ein halbes Jahrzehnt sich hinziehende
Streit, der anfänglich wegen des beabsichtigten Flößens
auf der Schutter entstand und hernach auf das zollrechtliche Gebiet
übergriff, eine für beide Teile einigermaßen befriedigende Lösung
gefunden. Ob man für die Durchfuhr des an den Rhein zu befördernden
Holzes durch das zum badischen Oberamt Mahlberg gehörige
Dorf Ottenheim, das später einen für Lahr nicht unwichtigen Hafen
erhielt, ebenfalls Zoll forderte, war an Hand der Akten nicht eindeutig
festzustellen. Jedenfalls berichten diese im vorliegenden Fall
von keinerlei Zwistigkeiten, die infolge der Erhebung von Wegzoll
bei Ottenheim sich ergaben.

Uber den Weg, den die Holzzufuhr an den Rhein nahm, wäre noch
zu sagen, daß dieser wohl von Dinglingen ab über Hugsweier führte.
Von dort wurde die alte Straße, der sogenannte Wieblinsweg, benützt
, der in alten Geschichtsquellen mehrfach genannt ist. Er zog
nördlich von dem damals reichsritterschaftlichen Rieddorf Allmannsweier
, ohne dieses zu berühren, westwärts auf Ottenheim zu. Wurde
doch die gerade Straßenverbindung, die von Allmannsweier bis in
die Nähe von Ottenheim führt, wo sie den alten Weg trifft, erst in
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt. Da aber, wo jetzt
Langenwinkel liegt, war in früherer Zeit noch dichter Wald, der
erst gerodet wurde, als man dort das genannte jüngste Dorf des
Landkreises Lahr anzulegen begann.

Benützte Quellen: Stein, Geschichte und Beschreibung der Stadt Lahr und ihrer Umgebungen,
Lahr 1827.

Eisenlohr, Aus Lahrs Vergangenheit, M. Schauenburg, Lahr 1903.

Franz Schnabel, Ludwig von Liebenstein, C. F. Müller, Karlsruhe 1927.

Dr. Karl Tröndle, Zur Geschichte der amtlichen Handelsvertretung in Lahr, daselbst erschienen 1930.
Akten des Generallandesarchivs in Karlsruhe.

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