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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 111
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Zum 100 jährigen Bestehen des freiherrl.zu
Franckensteinschen Marienhofs in Hofweier

Von Otto K ä h n i

Der Reisende, der mit der Bundesbahn von Offenburg nach Lahr
fährt, erblickt, wenn er die Station Schutterwald hinter sich hat und
in östlicher Richtung schaut, in nächster Nähe ein großes Gehöft. Es
ist der Marienhof der Freiherren zu Franckenstein. Dahinter, am
Rande der Vorhügelzone, liegt das Dorf Hofweier, dessen Kirche sich
weithin sichtbar auf einem Bergvorsprung erhebt. Von Westen her
macht der Hof fast den Eindruck einer Verteidigungsanlage. Die
Fenster muten wie Schießscharten an. Die sich nach Osten öffnende
Anlage wird durch das Wohnhaus abgeschlossen.

Die Freiherren von Franckenstein waren bis 1805 die Herren eines
ritterschaftlichen Zwergstaates, der aus Hofweier, Niederschopfheim
und einem Teil von Schutterwald bestand und nach einem Schlößchen
auf der Gemarkung Hofweier (südlich vom Marienhof) den Namen
,,Binzburg" führte. Die Gründer des kleinen Territoriums waren
die Ritter von Bach (1530). Von diesen hatte sich die Herrschaft
Binzburg über die ritterschaftlichen Familien v. Cronberg, Dalberg,
Bettendorf und Erthal auf die Freiherren von Franckenstein vererbt.
Durch die Mediatisierung verloren diese die orts- und gerichtsherrlichen
Befugnisse, blieben aber im Besitz ihrer grundherrlichen
Rechte. Die bedeutenden Liegenschaften, die sie noch heute in den
drei Dörfern besitzen, sind zum größten Teil verpachtet.

In Hofweier besaß die Herrschaft einst fünf Hofgüter. Das größte
war das Rot- oder Binzhofgut. Es lag im westlichen Teil der Gemarkung
. Wie das erste Bestimmungswort andeutet, war es durch
Rodungen entstanden. Es umfaßte 155 Morgen Ackerland und 31 Morgen
Wiesen. Ein Teil stand im Eigenbetrieb der Herrschaft und war
von der Binzburg, einem befestigten Edelhof, aus bewirtschaftet worden
. Am Anfang des 18. Jahrhunderts lag das Schloß in Trümmern.
An einen Wiederaufbau dachte man nicht mehr. Die zwecklos gewordenen
Steine hatten 1764 beim Neubau der Hofweierer Pfarr-

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