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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 115
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Scheuer und einer Stallung für zwölf Stück Zugvieh. Die Rodungs-
arbeiten gingen zunächst gut vonstatten, wurden aber im Jahre 1852
infolge nasser Witterung verzögert. Deshalb bat Schuck am 3. Januar
1853 um Gewährung eines dritten Freijahres. Die Herrschaft lehnte
ab. Ihr Mißtrauen war begründet; denn Schuck machte keine Anstalten
, mit den Bauarbeiten zu beginnen, und reichte auch den
wiederholt verlangten Plan nicht ein. Im August 1854 wurde er
seines Amtes enthoben und aufgefordert, folgenden Revers zu unterschreiben
: Er sollte sich verpflichten, in Hofweier, Niederschopfheim
, Schutterwald und Nesselried die Zehntablösung zu bereinigen,
dem Rentamt die Heberegister über die Bodenzinsen zuzustellen und
die Pläne für den Bau des Rittenenhofes vorzulegen. Widrigenfalls
sollte er auf die Pension verzichten. Schuck unterschrieb, aber an
die 1850 eingegangenen Vertragsbedingungen hielt er sich nicht und
stellte sich auf den Standpunkt, daß die Pachtzeit erst nach den zwei
Freijahren beginne und die Bauarbeiten infolgedessen erst Ende 1857
beendet sein müßten. Mit Rücksicht auf den Eifer, den Schucks Sohn
an den Tag legte, gab Freiherr v. Franckenstein schließlich nach und
erließ ihm die Hälfte der Pachtsumme für 1853. Um sich aber zu
sichern, erwirkte er, von Schucks Nachfolger, Rentamtmann Karl
Friedrich Schubert, tatkräftig unterstützt, über den Offenburger
Rechtsanwalt Bühler ein richterliches Unterpfandsrecht auf Schucks
Vermögen, bzw. er verlangte von ihm eine Kautionssumme von
15 000 Gulden, die Schuck bis zur Vollendung des Hofes hinterlegen
sollte. Zu deren Leistung mußte Schuck durch gerichtliches Urteil
gezwungen werden.

Im März 1856 endlich sandte Schuck seiner Herrschaft genauere
Vorschläge über die Ausführung des Baus. Die Arbeiten wurden
nun in Angriff genommen. In der benachbarten Ziegelhütte, die
Schuck vorübergehend in Besitz hatte, konnten Bausteine auf billigem
Wege hergestellt werden. Zuerst wurde der in nord-südlicher
Richtung verlaufende Hauptbau, die Scheuer, errichtet. Im Februar
1857 war der Nordflügel mit Kuhstall, Futterscheuer, Brennhaus und
Wirtschaftszimmer vollendet. In demselben Jahre erhob sich der
Südflügel, in welchem Pferde- und Ochsenstall, Wagenschuppen,
Knechtzimmer und Gesindewohnung untergebracht sind. Die provisorischen
Gebäude konnten im September 1857 abgebrochen werden
. Das Frühjahr 1858 brachte auch die Fertigstellung des Wohnhauses
. Die behördliche Prüfung des Gebäudes erfolgte im Februar
1859. Nach den im Januar 1860 beendeten Ergänzungsarbeiten be-

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