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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 125
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1956/0127
durch die Ablieferung gewisser Erzeugnisse an die Grundherren, zunächst
unmittelbar, späterhin über die Fronhöfe, einen gewissermaßen
periodischen Güterverkehr in zentripetalem Sinne in Verbindung
mit der Übermittlung von Nachrichten in Form von Befehlen
und Aufträgen in zentrifugalem Sinne in Gang; so entstanden
erst Pfade, die sich mit der Indienststellung des Wagens zu Wegen,
freilich primitivster Art, erweiterten. Die Häufung dieser Naturalabgaben
, zu denen auch Erzeugnisse des Hausfleißes wie Gewebe,
Geräte und dergleichen zu rechnen sind, an den Hofhaltungen bewirkte
nach erkannter Unmöglichkeit geordneten Eigenverzehrs
respektive -Verbrauches die Veräußerung der Überschüsse im Eintausch
gegen Güter, welche in der eigenen Grundherrschaft nicht
erzeugt werden konnten, das war etwa Wein gegen Getreide, Wolle
gegen Metall, Honig gegen Salz. Dieser erste Tauschverkehr bewegte
sich in so vielen Richtungen, als Bedarf respektive Überschuß
entstand. Auch die Zinspflichtigen machten sich die aus dem Tausche
erwachsenden Vorteile zunutze und steigerten dadurch den Verkehr
. Gewisse Objekte dieser Tauschwirtschaft wie Salz, Wein,
Eisen usw. legten mit dem Wachsen der Bedürfnisse recht bedeutende
Wegstrecken zurück, sie überschritten schon bald die Grenzen der
Stammesgebiete, und der bereits von Berufshändlern betriebene
Tausch von Pelzwerk, Bernstein und Schmuck griff auch über völkische
Grenzen hinaus, wir begegnen auf den europäischen Händlerpfaden
Waren aus Byzanz und Bagdad. Aus diesen Händlerpfaden
entstanden mit zunehmender Ausfuhr aus den zivilisatorisch hochentwickelten
Ländern des Orientes und des europäischen Südens
nach dem noch am Beginn der gewerblichen Entwicklung stehenden
Germanien gebahnte Handelswege. Einer derselben verband das
Mittelmeer, von der italischen Halbinsel kommend, über die Alpen
hinweg mit dem Rhein, ein anderer führte vom heutigen Marseille,
sich mit Ersterem vereinigend, an den Oberrhein, wo die Straße
sich gabelte, um linksrheinisch Mainz, rechtsrheinisch durch das
heutige Baden den Niederrhein zu erreichen. Handelsobjekte waren
von altersher der im Süden stark begehrte Bernstein, mit dem Aufkommen
der Bronze das Zinn, weiterhin die Edelmetalle. Aus dem
Süden wurden Waffen und Schmuck getauscht.

Sehr früh, schon in vorrömischer Zeit, hatte der Schiffsverkehr
auf den schweizerischen Flüssen und Seen und auch auf dem Rhein
eingesetzt.

Mit der Ausdehnung des römischen Imperiums auf die Eroberung

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