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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 136
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pool—Manchesterbahn nachzuahmen, in unserem Lande in die Tat
umgesetzt werden soll. Angesichts des Mangels an jeglicher Erfahrung
über die Rentabilität von Eisenbahnunternehmungen ist das
anfängliche Zögern der badischen Regierung und der Landstände
gegenüber dem 1831 im Landtag vom Abgeordneten Fecht erstmals
vorgebrachten Wunsch nach Einführung des Eisenbahnwesens durchaus
verständlich, ebenso die Ablehnung des von Kommerzienrat
Newhouse zwei Jahre später eingereichten Vorschlags zur Herstellung
einer Eisenbahn von Basel bis Mannheim und an den Bodensee
, sowie das Gesuch des Konsuls List um die Stiftung einer Aktiengesellschaft
zu dem Zwecke, die Herstellung der Mannheim—Basler
Eisenbahn zu negoziieren.

Die gewiß berechtigten Bedenken der Regierung und des Landtags
wurden überwunden durch den Entschluß der französischen Regierung
, eine Eisenbahn von Straßburg nach Basel zu bauen. Die Führung
einer Eisenbahn von Mannheim über Heidelberg entlang dem
Gebirge bis an die Schweizer Grenze bei Basel wird die beiden
Kammern in allernächster Zeit beschäftigen, und die Stellungnahme
von Regierung und Volksvertretung steht nunmehr in sicherer Aussicht
. Ungeklärt ist lediglich noch die Frage, ob der Staat die Bahn
bauen und betreiben, oder ob sie privates Unternehmen werden soll.
Der Eisenbahnverkehr wird zwar zunächst für die Personenbeförderung
eingerichtet, doch dürfte sich bald die Güterbeförderung als
mindestens gleich notwendig, wenn nicht gar dringlicher, sicherlich
aber gewinnbringender herausstellen und dann gleich dem Personenverkehr
über die Landesgrenzen hinausgreifen als Ausfuhr, der
Güterverkehr fremder Eisenbahnen wird die badischen Grenzen als
Einfuhr überschreiten, und fremde Güter werden durch Baden transportiert
werden, um wiederum in fremdem Lande ihr Ziel zu erreichen
, also im Durchgangsverkehr. Denn die Fortsetzung der badischen
Eisenbahn in nördlicher und südlicher Richtung wird, sobald
ihre Rentabilität, die ich als recht gut werdend erachte, erwiesen
ist, nicht gar lange ausbleiben, und der Bau von Anschluß-
Strecken in östlicher und westlicher Richtung wird, wenn auch nicht
sogleich, so doch mit unvermuteter Raschheit sich als Notwendigkeit
erweisen. Diese Aspekte geben der Wahl der Spurweite erhöhte
Bedeutung, besonders im Hinblick auf die Güterbeförderung, denn:
der Reisende kann ohne besondere Schwierigkeiten aus einem Breitspurwagen
in einen Waggon engerer Spurweite umsteigen, das Umladen
von Gütern jedoch wirkt nicht nur verzögernd, sondern aucnver-

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