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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 139
(PDF, 67 MB)
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gebaut, auch das Rheintal, den Schwarzwald, das Rench- und das
Murgtal und den Odenwald überzieht, und wenn dieses Netz ein
organisches Glied der großen Verkehrslinien, die einmal Hamburg
mit Rom und Marseille, Paris mit Konstantinopel, Berlin mit Karlsruhe
verbinden müssen, geworden ist. Selbst Hochgebildete werden
der Durchführung dieser Notwendigkeiten unüberwindliche
Schwierigkeiten nicht zu bereiten vermögen!

Anmerkung. Der Herr Redner hat in der Frage der Spurweite schärfer gesehen
als Regierung und Landtag: die Breitspur muß aus technischen und betrieblichen
Gründen auf die Weite von 1,435 Metres; 66 Lokomotiven mit Tendern und 1133
Waggons müssen umgebaut werden!

Erinnerungen an ßühl

Von Josefine Werner, geb. Stolz

/. Der Bühler Gottesacker

Der alte Marktflecken Bühl, der urkundlich erstmals 1283 erwähnt
ist, wird ja wohl älter gewesen sein. In den Jahren 1514—1524 wurde
in dem aufblühenden Städtchen durch die damals berühmte Maul-
bronner Bauhütte (Meister Hans von Maulbronn) eine schöne spätgotische
Kirche erbaut. Der wehrhafte Bau mit seinen dicken Mauern
hat sich bewährt; denn zahlreiche Plünderungen und Brände während
des 17. Jahrhunderts, auch den großen Brand 1689, hat die Kirche
überstanden. Auf dem Kirchbühl um die Kirche lag der Kirchhof für
Bühl und die weitere Umgebung. Im 18. Jahrhundert wurde zur Entlastung
dieses Gottesackers ein Begräbnisplatz bei der St.-Michaels-
Kapelle in Bühlertal angelegt für die „Filialisten".

Im Jahre 1606 wurde durch einen Bühler Bürger, den Bärenwirt
Georg Kentner, ein Acker auf Kappelwindecker Gemarkung
als Gottesacker gestiftet und angelegt. Die Stiftungsplatte ist in der
südlichen Friedhofsmauer noch zu sehen. In meiner Kinderzeit, als
wir Geschwister oft die Gräber unserer früh verstorbenen Eltern
besuchten, erzählte uns der alte Totengräber die alte Sage vom
Gottesacker:

Der zornmütige Bärenwirt habe einer Tochter beim Pflügen die
Pflugschar nachgeworfen1) und traf sie zu Tode; darauf hat er den

') Karl Reinfried: Geschichte der Stadt Bühl. Siehe auch „Ortenau", 28. Heft, 1941.

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