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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 190
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1956/0192
DieVerlegungderOberacherner Deichmühle i.J. 1807
Joh.Gottfr.Tulla als Sachverständiger

Von Eugen Beck

Oberachern ist gegenwärtig neben den beiden Städten Achern und
Bühl die industriereichste Gemeinde des Kreises. Diese Entwicklung
verdankt das Dorf nicht zuletzt dem Mühlbach, der in Oberachern
durch ein Wehr von der Acher abgezweigt wird und mit seiner
Wasserkraft die Voraussetzung für gewerbliche und industrielle Anlagen
schuf.

Der Mühlbach

Auf seinem Weg westwärts durch die Rheinebene trieben die
regelmäßig fließenden Wasser des Mühlbachs im vergangenen Jahrhundert
über 30 Mühlräder, darunter auch das der Klostermühle
von Schwarzach, so daß die dortigen Mönche seit je großes Interesse
an der Ausgestaltung und Unterhaltung dieses Wasserlaufes zeigten.
Ob sie auch als Erbauer desselben anzusprechen sind, konnte aus
dem Dunkel seiner Entstehungsgeschichte noch nicht eindeutig nachgewiesen
werden. Möglicherweise haben schon römische Legionäre
hier einen Entwässerungskanal für das durch den Kinzig-Murgfluß
versumpfte Gelände angelegt, der dann durch die Schwarzacher
Mönche für ihre Dienste nutzbar gemacht wurde1). Jedenfalls war er
in der Zeit, bevor die Dampfmaschinen und Elektromotoren ihre
Kräfte lieferten, für alle anliegenden Siedlungen von großem Nutzen.
In Oberachern allein lagen an ihm und seinen Abzweigungen die
meisten der 18 örtlichen Wasserwerke des letzten Jahrhunderts, bestehend
in 8 Mahlmühlen, 5 Hanfplaueln, 2 Ölmühlen, 2 Papiermühlen
und 1 Sägmühle. Aus diesen haben sich neben den 3 erhalten gebliebenen
Mahlmühlen jetzt 5 Sägewerke und bedeutende Fabriken
entwickelt. Auch die Papierindustrie, welche schon vor dem Dreißigjährigen
Krieg hier heimisch war und durch Straßburger Bürger und
Kaufleute betrieben wurde, hat sich in der weitbekannten Hartpappenfabrik
LOTT — HAPO — bis in die Gegenwart erhalten.

') Dr. Jehle, 900 Jahre Achern-Oberachern, S. 17

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