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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 192
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1956/0194
b) bevor etwas abgebrochen oder ausgerissen wird an dem jetzigen Wasserbau,
so muß die alte Hauptschwelle abgebleit werden und die neue in derselben Tiefe
eingelegt werden;

c) die Höhe und Länge der Stellfallen muß abgestochen und abgemessen werden
und die neuen darnach hergestellt,

d) der neue Bach ebenso breit wie der jetzige und nach der Vorschrift zu
12 Schuh und tief genug ausgegraben und hergestellt werden.

Und so wie sich Bernhard Müller in unserer Gegenwart erklärt hat, das neue
Werk wieder unterschlächtig hinzubauen und überhaupt so, wie wir es anjetzt
angetroffen haben; sonst würden alle nachstehenden Werke Schaden leiden, wo
doch an dem Bach 13 Mahlmühlen, 1 Papiermühle, 11 Plauein und 6 Ölmühlen
stehen, die alle ihr Brot verdienen wollen.

Wann aber obig Vorgeschriebens puncto genau in Erfüllung gebracht wird, so

sind wir des Dalürhaltens, daß es dem Mühlbach nicht schädlich, dem Bernhard

Müller an seinem Bauen nicht hinderlich sein, und sodaß überhaupt niemand keine

Klan dageqen führen kann. . ... ,,

J 3 3 Fr. A. Niedhammer.

Dennoch liefen Klagen gegen das Vorhaben des Deichmüllers bei
der Behörde ein. Das Haupt der Opposition war der damalige Bürgermeister
Anton Huber, der selbst Müller und auf der oberhalb gelegenen
Hirschenmühle ansässig war. Schon beim Auftauchen des
Deichmüllerschen Planes einige Jahre zuvor wußte er sich die Unterstützung
des ölmüllers Antoni Decker, der Müller Michael Adler
und Jakob Rahner von Oberachern und einiger bis nach Schwarzach
wohnenden Müller zu versichern. Nun brachte er mit dem Gemeindezwölfer
Josef Falk und dem Ausschußmann Michael Krey in Offenburg
vor, daß der zu verlegende Allmendweg von der Gemeinde seit
urdenklichen Zeiten für ihre Viehherde benutzt werde und nun der
Gemeinde durch den neuen Weg und die beiden Brücken erhebliche
Kosten entstehen würden. Doch wurden sie behördlicherseits darauf
hingewiesen, daß dies ja auf Kosten des Deichmüllers geschehe, der
sich auch bereit erklärte, für etwaige Schäden am angrenzenden
Baumgarten des Joseph Doli aufzukommen. Als sich die Gemeindeverwaltung
trotzdem nicht einverstanden erklärte, beschloß man, den
Ingenieur-Hauptmann Tulla als Sachverständigen zu Rate zu ziehen.

Kommissar Hinderfad vom Oberamt Offenburg teilte dies dem
Gerichtsvogt Fabert in Achern unterm 10. April 1807 mit:

Wohlgeborner Herr!

Um den eigensinnigen Köpfen von Oberachern in der Sache das Maß voll zu
geben, ist nach meinem Antrage heute beschlossen worden, noch einen Augenschein
durch Herrn Ingenieur-Hauptmann Tulla auf Kosten des unterliegenden
Theils vornehmen zu lassen, nachdem der ohnehin wegen des Renchflusses am
13. dieses Monats in die Ortenau kömmt. Den oberamtlichen Beschluß werde ich
Ihnen an diesem Tage in Oberkirch zustellen, und ebenfalls werden wir dort am
Tage des Augenscheins wahrscheinlich den 17. oder 18. verabreden. Indessen

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