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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 196
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heit seiner Heimat zu erschließen. Mit -finanzieller Unterstützung
seines Freundes Benz-Meisel in Rorschach schuf er den schön gelegenen
Waldsee, den stimmungsvollen Heldenhain und den Benzbrunnen
. Der Volksschule vermachte er eine einzigartige, wertvolle
Sammlung sämtlicher Vögel unserer Heimat. Zum bleibenden Gedächtnis
widmete ihm die Gemeinde in seinem geliebten Wald einen
Gedenkstein und benannte einen Spazierweg nach ihm.

Die Deichmühle ging an seinen Schwiegersohn über und ist auch
heute noch als Sägewerk Keller ein bedeutender Faktor der heimischen
Wirtschaft.

Der Plauelbach und die Korker Plauel

Von Wilhelm G r ä ß 1 i n

Wer vom Bahnhof Kork dem Dorfe zustrebt, überschreitet bald
eine Brücke, „die Gerberbruck", benannt nach der gleich linker Hand
vor bald einem halben Jahrhundert noch im Betriebe gewesenen
Gerberei. Unter dieser Brücke fließt der vor Willstätt der Kinzig
enteilende Plaueibach nach Norden dahin, um sich nordwestlich Bo-
dersweier mit dem vor Neumühl ebenfalls der Kinzig entspringenden
Gieselbach zu vereinigen. Beide bilden alsdann zusammen den
nach Norden ziehenden Mühlbach, der sich westlich Helmlingen in
den Rhein ergießt.

Anläßlich einer Unterhaltung mit einem Hochbetagten des Dorfes
fiel der Ausdruck „Plaule". Während im 19. Jahrhundert solche meistens
aus dem Gebirge sich einstellten, übten früher diese Beschäftigung
nur Bürger des Dorfes selbst aus. Sobald die hohen Hanistengel
etwa um die Erntezeit ausgerissen und gedörrt waren, wurden
sie etwa eine Woche in den „Hanfrötzen" von Brettern belegt
und mit aufgelegten schweren ,,Rötzsteinen" unter Wasser gesetzt.
Dieses „Rotzen" war notwendig, um den Bast leichter vom holzigen
Stengel zu lösen, nachdem der Hanf zuvor auf dem Felde in Pyramiden
aufgestellt und getrocknet war. Sobald dann mit Hilfe von
„Brechen" der Bast vom Stengel befreit war, wurde der gewonnene
Bast im Ofen geröstet, um die brüchigen Teile vom Baste leichter
lösen zu können. Es gab nun zwei Möglichkeiten, diese Arbeit zu

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