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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 205
(PDF, 67 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1956/0207
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Die Freiherren von Ried in der Ortenau

Von Gustav Rommel

In der ehemaligen Reichsstadt Offenburg als dem Hauptort der Landschaft und
des Ritterkantons Ortenau nahmen im 16./18. Jahrhundert mehrere adelige Familien,
die in der Umgebung Allod- und Lehengüter hatten, ihren städtischen Sitz. So
auch die Freiherren von Ried.

über dieses in männlicher Nachkommenschaft heute nicht mehr bestehende
Geschlecht der Ortenau und besonders seine Offenburger Zeit soll nachstehend
Näheres ausgeführt werden, soweit historische Unterlagen dazu heute erreichbar
waren. Das Oberbadische Geschlechterbuch von Kindler von Knobloch weist zwei
Adelsfamilien von Ried (Riedt, Riet) nach, ansässig einst in der Bodenseegegend
bei Meersburg und Tettnang, als Ministerialen der Abtei Reichenau schon 1166
genannt. Beide führen einen roten Löwen im Wappen. Die Frage, ob die weiter
erwähnten, in der Ortenau im 15. Jahrhundert auftauchenden von Ried zu diesen
Bodenseefamilien gehören, läßt das Oberbadische Geschlechterbuch offen, bringt
aber etliche Namen, bei denen gesagt ist, daß diese von Ried in ihrem Wappen
einen in Gold rechts springenden Bracken oder ein Windspiel mit Halsband haben.
Das Allgemeine Deutsche Adelslexikon von Kneschke hat nur wenige Angaben
über diese Ortenauer Familie und ihre Herkunft. Mit den rheinischen, sächsischen
und bayrischen, zum Teil noch blühenden Familien gleichen Namens ist kein Zusammenhang
nachzuweisen, diese führen auch andere Wappen. Auch mit dem im
nachbarlichen Straßburg im Mittelalter lebenden Geschlecht, das sich „von dem
Ried" oder „zum Ried" schrieb, besteht keine Verbindung. Dieses hatte zudem in
seinem Wappen einen Schwan.

Wir müssen nun annehmen, daß bei der Wappenverschiedenheit die Ortenauer
von Ried eine eigene Familie darstellen. Die Nachrichten über dieses Geschlecht
aus der Zeit vor 1700 sind äußerst spärlich, ein genauer Stammbaum ist nicht
vorhanden, weshalb die Zugehörigkeit von einzelnen von Ried zu dieser Familie
hie und da unsicher ist. Auch aus den Archiven ist in dieser Beziehung nicht viel
herauszuholen. Ältere Familienpapiere oder Bilder stehen nur in geringem Maße
zur Verfügung1), manches ruht vielleicht heute auch an unbekannten Orten bei
Erbfamilien aus weiblicher Nachkommenschaft, da der Name von Ried in der
Ortenau (Offenburg) im 19. Jahrhundert ausgestorben ist. So sind die Forschungsergebnisse
besonders über die ältere Zeit bis jetzt sehr gering geblieben und
harren noch gelegentlicher Funde zur Aufklärung. Jedenfalls ist aber die Angabe
im Oberbadischen Geschlechterbuch III. Seite 529 über eine Junta von Windeck,
geborene von Ried, und ihre Eltern Conrad von Ried und Mechtild vom Jahre 1359
irrig. Die gleichen Angaben erscheinen auch III. Seite 534 unter Riese von Ullen-
burg. Nach dem Salbuch B des Klosters Schwarzach (Kopialbuch 1315 Generallandesarchiv
Karlsruhe) lautet der Name Rise. Ried kommt daher nicht in Betracht2)

1) Bei der Zerstörung des Scheffelhauses in Karlsruhe am 4. Dezember 1944 sind leider u. a.
manche von Riedsche und von Mollenbecsche Dokumente und Bilder verlorengegangen. Wohin die
zweifellos einmal vorhanden gewesenen Archivalien der Familie von Ried im 18./19. Jahrhundert gekommen
sind, konnte bis heute nicht ermittelt werden.

-) Die Angaben bei Reinfried, „Kloster Schwarzach" (Freiburger Diözesan-Archiv, Band 14 und 22),

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