Freiburger historische Bestände - digital

Ried, Doktor der Rechte, ehedem Landschreiber der badischen Grafschaft
Sponheim zu Kreuznach, von dem es sich bis jetzt noch nicht
sicher feststellen ließ, ob überhaupt oder in welchem Verwandtschaftsverhältnis
er zur Ortenauer Familie Ried gehörte.

Von diesem Dr. Joh. Ried heißt es im November 1680 in den Akten
, daß er im Begriff war, den badischen Dienst zu verlassen, weil

er sich „nach seines Schwiegervaters Tod mit dem Fürsten zu
Kempten engagirt und selbigen Dienst angenommen, da er auch im
Stift Kempten Besitz von seinen Eltern her hatte". Dieser Dr. Johann
Ried dürfte demnach wohl nicht der pfälzisch-ortenauer Familie angehört
haben"). Als er noch im Dezember 1680 sich auf einer längeren
Dienstreise in der badisch-pfälzischen gemeinschaftlichen Grafschaft
Sponheim befand, wo er größere Regierungsgeschäfte durchzuführen
hatte, verschrieb er sich zu seiner Unterstützung zufällig einen gleichnamigen
Helfer, den schon zu einem badischen Hofkammerrat vorgeschlagenen
und bisherigen Kaiserlichen Kommissär

■J Die AllgäueT (Kemptener) Familie Ried ist schon seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar. Aus ihr
ging der fürstliche Stift-Kemptener Kammerdirektor Joh. Friedr. Ried 1732 hervor, wohl ein Sohn des
erwähnten Kammerdirektors Joh. Ried, ehemals in Baden-Baden.

1759 wird der Geh.-Rat und Hofkammerdirektor vom Stift Kempten Joh. Franz Benedikt Ried genannt
, der auch Augsburger bischöflicher Rat und Dechant in Ottobeuren war. Ältere Ried im Allgäu
sind Peter Ried (1418—1441) als Dekan in Sonthofen, bezeugt als Stifter des bekannten Altars in Berghofen
. Hans Ried war im 15. Jahrhundert in Kaufbeuren Amtmann des Klosters Stams.

In neuerer Zeit entstammten der Allgäuer Familie Joh. Martin Ried (1770—1818), Kreis- und Stadtgerichtsrat
zu Erlangen, sowie dessen Nachkommen Franz von Ried (1810—1895), der berühmte Chirurg
zu Jena, und Dr. E. H. von Ried. (Allgäuer Geschichtsfreund XV und XVI, Haggenmüller, Geschichte
von Kempten.)

14 Die Ortenau

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