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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 218
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und Ettlinger Linien führte, setzte sich später 1718 als Hauptmann
im Schwäbisch-Öttingenschen Kreisregiment, dann im Dienst der
Republik Venedig (vor 1721), nachher im Fürstenbergischen Kreisregiment
fort. 1739 erscheint er als Major, dann als Obristleutnant
und schließlich als General in Diensten der Generalstaaten. Daneben
aber trat er als Sohn und Enkel von Markgräflichen Beamten auch
in fürstlich badische Zivildienste und wurde (nach 1725) Baden-
Badener Forstmeister in der Landvogtei Ortenau, die mit Offenburg
seit 1701 als Mann-Lehen von Österreich an Baden-Baden gekommen
war. In jüngeren Jahren war Ludwig Anton zu Nesselried auf
einem Hofgut seines Großvaters Grünlinger seßhaft, das er aus der
Erbmasse um 700 fl. für sich erworben hatte. Das auch Fronhof genannte
Gut lag im Oberdorf und stieß „oben an den Ebersweier
Kirchpfad"'"). Ehemals hatte dieses Lehen der Herrschaft Staufenberg
das Straßburger Patriziergeschlecht Ingold inne. 1689 kam es
an Amtmann Grünlinger, der in Nesselried und Durbach schon früher
(1681) mehrere Güter von der badischen Herrschaft erworben hatte.
Das Nesselrieder Meiereigut zinste der Herrschaft Staufenberg 10 Pfg.
Geld, 1 Kappen zu 1 Schilling 6 Pfg., % Fastnachtshuhn zu 1 Schilling
, 5 Eier oder 2V2 Pfg. Es umfaßte später 2 Behausungen nebst
Zubehör, Gras- und Obstgarten, 60 Jauchert Ackerfeld, 11 Haufen
Reben11'), 20 Tauen Matten, etwa 5 Jauchert Wald im Finstertal. Dazu
gehörte der Laubenhof mit 1 Jauchert Acker und 1V2 Tauen Matten
von lebendigem Hag umgeben, ferner das Hummelsberg-Haus
mit Trott, Grasgarten „mit besten französischen Obstbäumen besetzt
". Weiter wird auch ein Rebhof, die Holzhalden genannt, im
von Riedschen Besitz erwähnt, den später Ludwig Antons Sohn
Joseph erbte1'"). Auf dem Fronhof lastete ein jährlicher Bodenzins
von 3 Schilling 6 Pfg. nebst 1 % Sester Korn in die Frühmesse von
Nußbach. Dieser Zins war jahrelang bestritten, 1728 aber kam ein
Vergleich zustand zwischen Ludwig Anton von Ried und dem Pfarrer
Adelbert Hardt von Nußbach mit Billigung des Abtes Joachim Bahr
vom Kloster Allerheiligen. Ludwig Anton von Ried übertrug den
Bodenzins auf ein Stück Feld und Reben im Wert von 50 fl., das er
an Adam Diener von Nesselried verkaufte und so sein Haus und
Hof frei machte. Die Urkunde ist unterschrieben und wappengesiegelt
von Marianus Abele, Pfarrer in Appenweier, im Auftrag des
Abts von Allerheiligen, vom Pfarrer Hardt von Nußbach, Louis

,9) Heute Dorfstraße 81, im Besitz von Franz Josef Palmer.

») 1 Haufen Reben = 300 Stöcke, 22 Haufen = 1 Jauchert ? 1 Morgen.

J") Laubenhof, Hummelsberg, Holzhalden als Flurnamen noch erhalten.

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