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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 224
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1956/0226
ter zu Grueb (Mittelfranken), vermählt. Ort und Zeit der Eheschließung
ist nicht bekannt. Sie erfolgte wohl während der auswärtigen
militärischen Verwendung Ludwig Antons, der erst von
1718 an wieder in Nesselried ansässig war, in den 1730 er Jahren
aber seinen Hauptwohnsitz in Offenburg nahm, wo er ein großes
Haus in der GerbergasseL's) erworben hatte. Seine zweite Gemahlin
(nach 1745) war die schon erwähnte Maria Elisabetha Freiin von
Speth-Schülzburg29).

General Ludwig Anton von Ried starb, über 80 Jahre alt, zu Offenburg
in seinem Haus in der Gerbergasse am 31. August 1764 und
fand auf dem alten Friedhof bei der Pfarrkirche seine letzte Ruhestätte
. Es muß schon eine besondere Bestattungsfeier gewesen sein
nach den von Pfarr-Rektor Baron von Neveu aufgestellten „Leich-
und Conductionskosten", die 40 fl. betrugen und unter denen allein
9 fl. für die ,,Musica" angegeben sind.

Aus seiner ersten Ehe waren elf Kinder (sieben Söhne und vier
Töchter) hervorgegangen, von denen nur vier Söhne zu Jahren
kamen, die andern Kinder aber wohl schon in der Jugend starben.
Die drei ältesten der Kinder sind auswärts geboren, die übrigen alle
in Nesselried. Die vier Söhne standen anfangs in der Schulerziehung
des Minoriten-Gymnasiums zu Offenburg, später der Jesuiten in
Baden-Baden. Es war wohl der zweite Sohn, Joseph, geboren 1718,
von dem 1731 berichtet wird, daß er als Knabe einen gewalttätigen
Charakter gezeigt habe. Die Jahresberichte des Jesuiten-Collegs'")
von diesem Jahre sagen, daß ein von Ried in der Kirche einen Mitschüler
, mit dem er Streit hatte, mit einem Messer schwer verwundete
. Durch das Blut des Verletzten war die Kirche entweiht,
und es wurde sofort zum Weihbischof nach Speyer geschickt, der
die Kirche am folgenden Sonntag wieder einweihte. Die entstandenen
Kosten wurden von den Jesuiten dem Vater Ludwig Anton
von Ried zu Nesselried angerechnet, doch bemerkt der Jesuitenbericht
, daß der Hofrat entschieden hätte, man möge warten, bis der
Messerheld selber imstande wäre, die Bezahlung zu übernehmen,
oder bis er nach dem Tode des Vaters etwas erbe . . . Später entschied
aber der markgräfliche Hofrat anders auf die wiederholte

-") Haus Ecke Gerbergasse-Gymnasiumsgasse.

-') von Speth, uradeliges schwäbisches Geschlecht, schon 1165 genannt, teilte sich in mehrere Linien.
1464 Albrecht von Speth Lehensinhaber der Feste Schülzburg. Die Linie Schülzburg besteht heute noch.
Wappen: drei sägeartige Schlüssel, die aber neuerdings als Fangeisen aus Wolfsfallen gedeutet werden
. (Alberti, Württembergisches Wappenbuch II 74.) Die Speth-Schülzburg waren im 16. Jahrhundert
auch Lehenträger zu Altdorf bei Euenheim.

M) Kast Augustin, Mittelbadische Chronik für die Jahre 1622—1770 (Bühl 1934).

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