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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 234
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Verschiedene Bildhauerarbeiten, wie Sphinxe, Vasen, Statuen (sieben
Genrefiguren des Wein-, Land- und Gartenbaues)37), unbekannter
Meister des 18. Jahrhunderts schmücken die Mauer.

Die heute noch prächtige Anlage ist mit alten Bäumen bestanden.
Das ganze Palais-Anwesen war nach 1779 im Erbgang an die von
Blittersdorfsche und von Ritzsche Familie gekommen, schließlich von
dem Ortenberger Schloßbesitzer von Bussiere erworben worden, von
dem es an die Aktiengesellschaft Altersheim für 60 000 fl. überging.
Im Jahre 1885 zogen die Vinzentius-Schwestern ein, die heute noch
darin ihre segensreiche Tätigkeit ausüben.

Im Jahre 1773 hatte Exzellenz von Ried das hinten an sein Palais
anstoßende Haus des Hafnermeisters Franz Anton Kienzle in der
kleinen Kirchgasse für 450 fl. noch zu seinem Anwesen hinzugekauft
. Der Verkäufer reservierte sich seinen Brennofen bis zur an-
derwärtigen Versetzung.

Der große von Riedsche Haushalt erforderte zahlreiche Dienerschaft
. Läufer und Kutscher, eigene Wagen und Pferde waren vorhanden
neben anderem Personal. Zwei Adjutanten und ein Kanzlist
sowie auch militärische Bedienung und Wache standen zu Gebote.
Die Hauseinrichtung war entsprechend reich.

Als 1778 im Juli der Weihbischof in Offenburg anwesend war, erbat
sich der Magistrat der Reichsstadt den Koch Fuchs von der Frau
Exzellenz aus zur Gastierung des hohen geistlichen Herrn. Der Koch
machte Vorschläge für ein Mittag- und Abendessen und reiste deswegen
alsbald mit dem Stättmeister Witzel nach Straßburg zum Einkauf
. Zur Galatafel stellte Frau von Ried auch die Tafelaufsätze zur
Verfügung. Damals suchte der Adjutant von Exzellenz, Hauptmann
von Grün38), namens seines Herrn beim Magistrat um die Erlaubnis
nach, daß vier Mann des Kaiserlichen Werbekommandos Offenburg
als ständige Posten das von Riedsche Palais bei Tag und Nacht
bewachen.

In der Reichsstadt Offenburg gehörte die Familie von Ried zur
ersten der zehn Zünfte, der Konstabler-Zunft oder adeligen Gesellschaft
, in der auch der Stadtmagistrat, die Gelehrten und Künstler
sowie angesehene Bürger ohne Profession aufgenommen waren.

J7) Heute Kopien. Die Originale stehen im Stadtmuseum.

3*} Hauptmann Joh. Gg. Heinrich von Grün aus Kiingensporn in Franken, langjähriger erster Adjutant
des Feldmarschall-Leutnants von Ried, heiratete 1769 in Offenburg Maria Antoinette Göll, Tochter
des bischöflichen Straßburger Amtmanns Franz Remigius Göll in Oberkirch, von Grün erbaute 1772
das Haus, Langestraße 23, in dem später die Bezirksforstei und die Bauinspektion untergebracht waren.
Er wurde am 11. Juli 1777 vom Fürsten Jos. Wenzel von Fürstenberg mit dem Prädikat von Grünfeld in
den' Adelsstand erhoben. Wappen: Schild vierteilig, in zwei Feldern je zwei Löwen und zwei Hörner.
Helmzier: zwei Hörner und Löwen mit Lorbeerkranz.

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