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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 248
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Allmählich waren die ersten Schwierigkeiten beseitigt. Die Arbeit konnte beginnen
, nachdem der Abt von der „Kompanie" als „Direktor"eingesetzt war. Wie
nun setzte sich die Kompanie zusammen? Genannt werden: Der Offenburger Stättmeister
Johann Georg Rienecker, verschiedene Gengenbacher Ratsherrn, der Zellei
Ratszwölfer Arbaur, der Wolfacher Apotheker Sturmlehner.

Wie bei der Glashütte, so war auch hier anfangs alles recht und gut. Das Gewerbe
blühte. Die Glashütte verwendete einen Teil der blauen Farbe für ihre
Schalen, Tiegel und Gläser, der größte Teil jedoch wurde im In- und Ausland in
den Handel gebracht. Mit der Zeit indes begann wie bei der Glashütte auch beim
Kobaltwerk der Niedergang.

Vom Mitteleck wurde die Kobaltfabrik mit der Hütte hinunter in die Kolonie
verlegt. Aber auch hier ging es nicht besser. Trotz privater Unterstützung konnte
das Werk nicht gehalten werden. 1809 erwarben die Handelsleute Diels und
Schneider in Lahr und Stolz aus Gengenbach das Anwesen.

Konnten sie dem Werk einen Aufstieg bereiten? Ohne Hilfe sicherlich nicht
lange! Sie fanden gute Unterstützung. Großherzog Karl Friedrich verlieh ihnen
das Privileg für die Fabrikation der Blaufarbe im ganzen Gebiet des Mittelrheinkreises
auf fünfzehn Jahre. Ferner erhielten sie die Erlaubnis, zu ihrem eigenen
Gebrauch eine Pottasche-Siederei zu betreiben. Weiter bekamen sie für fünfzehn
Jahre Steuerfreiheit für ihre Fabrikation und die Fabrikate, nur die Zölle und
Straßengelder ausgenommen. Einzige Gegenleistung war die Verpflichtung, die im
Land gewonnenen Kobalterze käuflich zu erwerben.

Während der Napoleonischen Kriege lag das Werk fast völlig still. Dann ging
es mitsamt der Glashütte dem Niedergang entgegen. Als Samuel Dukas die Glashütte
kaufte, erwarb er die Kobaltfabrik mit. Und so kam auch sie später an
Dr. Walter, der sie in seine Heilstätte einbezog.

So ging auch dieses Werk, das mit viel Optimismus und gutem Willen aufgebaut
worden war, nach kaum 150 Jahren wieder zugrunde. Das einsame Nordrach-
lal war nicht dazu geschaffen, eine Industriestätte zu werden.

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