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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 83
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0085
Die Residenz in Buchsweiler, ehemals ein Wasserschloß

zurückkehrten. Mit dieser Reise endigte das erbprinzliche Erziehungswerk. Obwohl
die Volljährigkeitserklärung bereits unterm 16. Mai 1740 erfolgt war, ließ
sich Erbprinz Ludwig erst am 17. Juli 1741 die Regierung ganz übertragen und
behielt seine Residenz anfangs in Buchsweiler, das auch fernerhin Sitz der hanau-
lichtenbergischen Regierung, der Rentkammer und des Konsistoriums blieb. Damals
setzte sich die Grafschaft Hanau-Lichtenberg aus drei Sondergebieten zusammen
, nämlich dem Hanauerland im Unterelsaß von Wolfisheim bei Straßburg
bis Wörth a. d. Sauer, dem größten und reichsten Landesteil, unter französischer
Oberhoheit, den beiden rechtsrheinischen Reichsämtern Lichtenau und Willstätt —
dem nunmehr badischen Hanauerland — und dem Reichsamt Lemberg an den
nördlichen Ausläufern des Wasgaus. Am 12. August 1741 schloß der Erbprinz die
Ehe mit seiner Erwählten, der am 9. März 1721 geborenen Prinzessin Karoline
von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld, welche bei ihrer verwitweten Mutter in Bergzabern
lebte. Die Neuvermählten zogen nach Buchsweiler. Das hanauische Residenzschloß
daselbst hatte ganz das Aussehen eines fürstlichen Sitzes; besonders die
ausgedehnten Gartenanlagen waren herrlich gestaltet (Orangerie, Fasanerie). Dieser
idyllische Aufenthalt in dem Landstädtchen sagte der fein veranlagten Erbprinzessin
Karoline zu, konnte aber ihren Gemahl nicht befriedigen.

Des Erbprinzen Lust und Liebe zielte auf den Militärdienst. Die Eindrücke
eines Besuches in Berlin bei dem jungen Preußenkönig Friedrich II. im Oktober
1741 scheint in ihm den Entschluß haben reifen lassen, am österreichischen Erbfolgekrieg
teilzunehmen. Sein Lehensverhältnis zu dem damals mit Preußen verbündeten
König von Frankreich bestimmte ihn, in französische Dienste zu treten.
Durch königliches Handschreiben vom 13. Januar 1742 erhielt er als Obrist den
Befehl über das in Böhmen stehende Kavallerieregiment Royal Allemand und
traf im Oktober bei ihm in Prag ein. Eben schloß Friedrich II. Frieden mit Maria
Theresia, wodurch dieses französische Unternehmen ein schmähliches Ende nahm.

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