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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 93
(PDF, 59 MB)
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kommen Geschäfte betrieben
oder als wieder langjährig
gediente Grenadiere
in hessen-darmstädtische
Staatsdienste gelangten.

Z. B. war Martin Bürkel,
geboren 1722 zu Willstätt,
1745 bei der Hochfürstl.
Grenadiergarde zu Lichtenau
eingetreten, 1784 zum
Sekondelieutenant befördert
und 1792 pensioniert
worden. Sein Sohn führte
eine Bäckerei zu Pirmasens,
der Enkel aber war der berühmte
Genre- und Landschaftsmaler
Heinrich Bürkel
, geboren 1802 zu Pirmasens
, gestorben 1869 in
München; seine Schneelandschaften
sind auch in der
Staatl. Kunsthalle Karlsruhe
vertreten.

Nun noch ein Wort zur
finanziellen Seite dieser
fürstlichen Laune! Wie die
Akten ergeben, erforderte
eine Kompa- Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt. Kampfmmn S. 16

nie zu etwa 150 Mann

neben den Aufstellungskosten an jährlicher Unterhaltung
15 000 Gulden. Kein Wunder, wenn die Schulden 1780 auf 495 000 fl.
gestiegen waren! Etwa 60 % der hessen-darmstädtischen Staatseinnahmen gingen
für diese militärischen Liebhabereien des Landgrafen drauf. Wieviel nützliche
und notwendige Werke der Bodenkultur, Trockenlegung sumpfiger Niederungen,
Geradlegung und Eindämmung der Wasserläufe (Rheinwerben!), Ausbau der
Landstraßen u. dgl. hätten damit gelöst werden können! Dabei ist Ludwig IX.
noch lange nicht einer der verderblichen Despotenfürsten zur Zeit Friedrichs des
Großen gewesen.

Mit der Gründung seiner Grenadier-Leibgarde 1741 verlegte Erbprinz Ludwig
den Wohnsitz nach der militärischen Residenz Pirmasens und widmete sich dort
mit Begeisterung seiner öden Soldatenspielerei. Aus diesem Grunde konnte die
eheliche Verbindung mit Prinzessin Karoline von Pfalz-Zweibrücken, einer
geistig hochstehenden Frau, keine glückliche werden. Der Unterschied in Bildung
und Charakter war zu gewaltig. Der junge Ehemann kannte kein größeres Ver-

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