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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 130
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Louis, geboren 1723.

Als 19jähriger (1743) war er Fähnrich im Durlachischen Regiment
Infanterie. Später finden wir ihn in Diensten „der hochmögenden
Generalstaaten der vereinigten Niederlande" als Obristleutnant.
Wie schon erwähnt, war Louis der Erwerber der Lausitzer Herrschaften
seines Bruders Joseph, die einen Wert von 144 900 fl. damals
repräsentierten. Sie wurden von ihm 1784 verkauft. Bis dahin
nannte sich Louis Herr von Ratibor, Quoos und Bornitz. Wiederholt
trat er in Geldgeschäften seines Bruders Franz Karl als Bürge ein
und zahlte etliche von dessen Schulden.

Mit seinem ältesten Bruder Franz Karl und seinem Neffen Ludwig
war Louis nach dem Tode des Bruders Joseph 1779 neben der Familie
von Blittersdorf Mitinhaber des Familienguts.

Im Jahre 1784 kaufte Louis von Ried, der auch zu Offenburg lebte,
zum Familiengut für 3000 fl. von dem Obervogt von Neuffer das ehemalige
Schauenburgische, dann Wangensche, später Fürstenbergische
Rebhofgut in Ortenberg am Burgweg beim Schloß, das dem Losungsrecht
der Ritterschaft unterworfen war. Es umfaßte außer dem 1782
erbauten Wohnhaus, Scheune, Trotte, Rebmannshaus, Schöpfen,
Ställe und Waschhaus ursprünglich 61? Morgen Reben, 1 Jauchert
Acker und % Tauen Matten. Zu diesem Besitz erwarb Louis von
Ried in den folgenden Jahren noch verschiedene Güter hinzu, so daß
zu dem Gut schließlich 91 Haufen Reben gehörten. In den Weinbergen
im sogenannten Metzger erbaute sich der Freiherr 1785 ein
„Lusthäusel". Das Gut verwaltete der im Nebenhaus wohnende
Rebmann.

Von seinem Weinerträgnis führte er im Januar 1784 einmal
1000 Ohm Wein aus der Stadt, ohne sie am Schwabenhausener Tor
zu verzollen. Er wurde aber vom Magistrat veranlaßt, Zoll und Weggeld
nachträglich zu entrichten.

Schon zwei Jahre nach Franz Karls Tod starb auch Louis von Ried
am 25. Februar 1788 in Offenburg. Er war unvermählt und hinterließ
ein von einer Ratsdeputation aufgenommsnes Testament, in dem er
u. a. bestimmte, daß der Stammeserbe und einzige noch lebende von
Ried in der Ortenau, sein 29jähriger Neffe Ludwig, Sohn Franz Karls,
sich „mit einem standesmäßigen wohlgesitteten Fräulein" vermählen
solle.

Ludwig und dessen Schwester Maria Anna waren Haupterben von
Louis. Ansprüche allerdings an das Familiengut meldeten auch die
Familie von Blittersdorf, von Ritz und von Dubois an, letztere als

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