Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 133
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0135
war Maria Sidonia Gabriele geborene von Böcklin von Böcklinsau
aus der Straßburger sogenannten Claus-Linie des Geschlechtes
(1740—1815).

1789 wurde Gervasius von Serpes, der in Straßburg wohnte, in die
Ritterschaft Ortenau aufgenommen, was seinerzeit großen Schwierigkeiten
bei den benachbarten deutschen Ritterkantonen begegnete
wegen deren Zustimmung, obwohl die von Serpes in der unterelsäs-
sischen Ritterschaft immatrikuliert waren. Auch wurde bei der
Ahnenprobe beanstandet, daß die Großmutter des Gervasius nicht
von Adel war, eine geborene Bartmann, „doch nicht von geringer
Herkunft"07). Außerdem wurde bezweifelt, ob von Serpes die nach
dem Ritterschaftsstatut erforderlichen 6000 Reichstaler Vermögen
besitze.

Die Aufnahme''") wurde dann aber doch begünstigt durch die Ver-
sippung mit andern Adelsfamilien von Neuenstein, Zorn von Bulach,
von Böcklin u. a.

Die Familie von Serpes, die ihren gesamten elsässischen Besitz
durch die Französische Revolution verloren hatte, verlegte ihren
Wohnsitz von Straßburg nach Offenburg, wo sie vom Magistrat die
Aufenthaltserlaubnis erhielt gegen 12 fl. Schutzgeld. Sie hatte in der
Ortenau den bei Schutterwald liegenden adeligen Freihof Mörburg09)
inne, der als badisch-nassauisches Gemeinschaftslehen noch im Besitz
derer von Weitersheim war.

Aus der Ehe Ludwigs von Ried mit Maria Eleonore von Serpes de
La Fage gingen drei Töchter hervor:

1. Maria Eva £Jeonore, geboren am 14. Juni 1796,

Stiftsdame von St. Anna in München. Starb am 22. November 1847
ledig in Offenburg, wo sie das elterliche Haus in der Gerbergasse
bewohnte.

a7) Die Bartmann -waren eine Beamtenfamilie: 1698 Franz Lucas B-, Pfalz-Birkenfelder Rat und Ober-
amlmann in Rappertsweiler, mit seinem Vetter Leonhard B-, Schultheiß von Oppenau, Eigentümer von
Bad Griesbach. (Vergleiche Alfred Lederle, Bad Griesbach im 17718. Jahrhundert, Ortenau N. F. 1950,
2. Heft.)

B") 1791 bittet von Serpes zu Mörburg, sein Wappen auf der Tafel im Rittersaal des Ritterhauses zu
Offenburg anzubringen.

69) Wasserschloß Mörburg mit Hofgut, ursprünglich geroldseckisch, 1412 als Lehen an die von Böcklin,
war 1704 schon Ruine, doch baute man damals an den noch stehenden Turm ein Wohnhaus, das 1759
abgebrochen wurde. Die Steine wurden zum Bau der Kirche zu Altenheim verwendet.

1758 kam das Lehengut an den Oberjägermeister und Badischen Geh.-Rat Gallahan, nachher in der
Erbfolge an die von Weitersheim.

1882 verschwanden auch die letzten Reste des Schloßgutes, das Gelände gehört seit 1864 der Familie
von Frankenstein. Der alte Schloßgraben ist noch erkennbar (Kähni, .Ortenau" 21 (1934), Seite 477).

133


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0135