Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 171
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0173
bracht ist, die das ganze Gesicht einrahmt und verklärt" (P48). Im
Winter und während der Trauer trug man die sog. „Spoluk-Kappen",
die von schwarzer Farbe und sonnenförmiger Form waren, wobei
die Strahlen in Schlaufen umgebogen wurden.

Die goldgestickte Kappe, die bei den Kinzigtälerinnen üblich ist,
wurde zu Hansjakobs Jugendzeit noch von den älteren Haslacher
Bürgersfrauen getragen, und die Bäuerinnen ringsum ahmten sie nach.
Diese goldgestickte Haube hatte die Form einer Mandelschale und
war mit einer mächtigen Seidenmasche geziert (J241). Anschaulich
beschreibt Hansjakob die sonntägliche Kleidung der Althaslacher
Bürgerin: sie hatte schön geflochtene Zöpfe, die von einem hohen,
reichverzierten Schildkrotkamm zusammengehalten wurden, trug ein
schwarzes oder lila Seidenkleid mit Buffärmeln, einen weißen, gestickten
Schulterkragen, über den Schultern ein breites, blau und rot
gefärbtes Seidenband und um den Leib einen farbigen Gürtel aus
Atlas mit einer großen goldenen Schnalle (E 14, K352).

Die Einbacher Tracht wird in Einbach und Fischerbach bei Hausach
getragen. Fischerbacher Bauern erscheinen bei Hansjakob in kurzen
Lederhosen, hohen Stiefeln, langen Zwilchröcken und schweren Filzhüten
(Sch I 1). Das Fischerbacher Mädchen trägt einen kurzen, blauen
Rock, einen schmalen Schoben, bauschige Ärmel und rote Wollstrümpfe
(WK306).

Die Wolftäler Tracht lernen wir aus der Trachtbeschreibung des
Vogtburs in Kaltbrunn kennen. Der Bauer trug einen langen, schwarzen
Flügelrock mit Stehkragen und rotem Futter; auf der Rückseite
des Flügelrocks war eine einem Kirchturm ähnliche Stickerei angebracht
. Unter dem Rock trug er eine grüne Weste mit silbernen
Knöpfen, kurze, lederne, mit grüner Seide gestickte Kniehosen, blaue
Strümpfe, Rohrstiefel und einen runden, schwarzen Filzhut (E 12 f.,
95, 140). ,

Ähnlich kleidete sich der Schenkenzeller Bauer: schwarzer Tuchschoben
, lederne Kniehosen, blaue Strümpfe, hohe Stiefel (W366,354).

Die Frauentracht des Wolftals besteht aus einer scharlachroten,
seidenen Kappe, einem kurzen, buntfarbigen Mieder; Schulter und
Brust sind mit roten Streifen verziert, ferner einem blauen, kurzen
Rock, weißen, rotgezwickelten Wollstrümpfen (B 145, E 180).

Die Lehengerichter haben eine dunkelblaue, hellgrün verbrämte
Tracht. Ihre schön verzierten, mit schwarzem Geflecht durchzogenen
weißen Strohhüte kauften sie von den Flechterinnen aus Aichhalden
(W 371).

171


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0173