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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 177
(PDF, 59 MB)
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breitete ein mattes Licht. Um den mit Wasser gefüllten Kübel, in den
die verbrannten Spanreste zischend fielen, saßen die Frauen bei ihrer
Arbeit (W345).

Schiebfensterchen waren in die Wand eingelassen (ESch 215,
W 350). Neben der Wohnstube lag die Stubenkammer mit den Schlafstätten
der Eltern (Sch II 53).

Wichtige Hausgeräte des Bauern sind die Wannmühle zum Fruchtputzen
und gutgehende Joche für die Ochsen (Sch II 127). Erwähnenswert
ist die Lagerstatt, die zum ältesten Hausrat gehört: der Laubsack
(W349). Hölzerne Teller und hölzerne Löffel (ESch 93) waren
bis ins 19. Jahrhundert hinein auf abgelegenen Bauernhöfen in Gebrauch
. In der Karfunkelstadt gibt es keine Gläser; dort schöpft man
das Wasser aus einem „irdenen Hafen" (Sch I 28).

Umgeben ist das Bauernhaus von schattenspendenden Nutzbäumen.
Nie fehlt der Bauerngarten, der der Pflege der Bäuerin obliegt. Nelken
und Rosmarin, die Lieblingspflanzen, werden wohl in jedem Garten
gepflanzt. In den Bauerngärten von Hofstetten und andern Orten
blühen Pfingstrosen, Pfingstnelken und Lilien (StSt 221, AT 32, 262),
und auch die Osterbacher Bauerngärten sind mit Pfingstrosen, Lilien
und Veilchen geschmückt (P 169). Auch Astern werden gepflanzt
(Sch 157).

Nicht vergessen sei schließlich der Misthaufen, nach dessen Größe
und Gestalt noch zu Hansjakobs Knabenzeit der Vermögensstand
und der landwirtschaftliche Betrieb eines Bauern beurteilt wurde
(VW81). Liegt der Misthaufen schön geflochten da, so beweist dies,
daß auf dem Hofe Ordnung herrscht (WK 356).

Essen und Trinken

Zum volkskundlichen Bild gehört die Volksnahrung, die Beschreibung
dessen, was in den einzelnen Landschaften gegessen und getrunken
wird.

Es seien jene Bemerkungen zusammengestellt, die Hansjakob macht
über die tägliche Kost der Bauern und Handwerker, über das Essen,
das man Gästen aufträgt, über Gerichte bei besonderen Anlässen
(ausgenommen der Hochzeit) und schließlich über Rauchen und
Schnupfen.

Die allgemeine Schwarzwälder Bauernkost war damals: die Morgensuppe
(oft eine Milchsuppe), mittags Kraut und Knöpfle oder
Speck und abends wieder Suppe (ESch 193). Die Morgensuppe be-

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