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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 187
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0189
Frühgeschichtliche Funde aus Bleichheim Aufn.: Dr. Staedele

(Alemannischer, alemannisch-fränkischer Fund, römischer Streufund)

kirchen in Baden standen also mit Säckingen in naher Verbindung, zwischen dessen
Kloster und Poitiers enge Beziehungen bestanden. Säckingen hatte nämlich Reliquien
des hl. Hilarius und eine Partikel vom hl. Kreuz von der großen Reliquie,
die 569 nach Poitiers gekommen war. Im Anschluß an das Säckinger Kloster,
gegründet in der Zeit von etwa 590 bis 620, könnten also unsere Hilariuskirchen
entstanden sein, und zwar als grundherrliche Eigenkirchen, so daß man sagen
möchte, Fridolin war mindestens indirekt der geistige Gründer der Hilariuskirchen
als Stützpunkte christlichen Lebens; die Stifter aber, die diese kirchlichen Gründungen
mit Gütern und Einkünften versahen, waren fränkische und alemannische
Adelige.

Nach Ansicht von Medard Barth waren die fünf von Fridolin gegründeten
Hilariusheiligtümer mit einer klösterlichen Siedlung verbunden, die als Hilariaca
zu gelten haben, d. h. als die ältesten klösterlichen Gemeinschaften, zurückgehend
auf den hl. Hilarius als Gründer dieses gemeinsamen Lebens. Diese Hilariaca-
Bewegung, deren einer Träger St. Fridolin war, und die von Poitiers ausging,
fiel in eine Zeit, da die Regel des hl. Benedikt nebst der des hl. Kolumban in
Frankreich noch nicht die Oberhand hatte. Sie griff um 600 in das Oberrheingebiet
über und fiel somit in die Gründungszeit des Klosters Säckingen, das der
Hilariaca-Bewegung angehörte.

Was die Kirchenpatronate des hl. Hilarius in Südbaden anbelangt, so strahlte
von Säckingen her der Kult des Heiligen nach den obengenannten sieben Orten
aus, die ältesten Säckinger Besitz darstellten und deren Hilariuskirchen ins 7. und
8. Jahrhundert zu setzen sind. Ob aber Säckingen in Bleichheim Besitz hatte,
dürfte fraglich sein, eher ist anzunehmen, daß die Bleichheimer Hilariuskirche
als Eigenkirche für die Leibeigenen und Zinsleute des adligen Besitzers eines
Herrenhofes erbaut wurde, wobei der Einfluß und die Ausstrahlung des Säckinger
Klosters mitbestimmend waren.

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