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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 230
(PDF, 59 MB)
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Vergangenheit. Anschließend wird berichtet über des Verfassers Heimatstädtchen
in der Geschichte mit seinen Grabfunden, Münzfunden aus der Römerzeit, seinem
mutmaßlichen Römerkastell, Mahlberg als Sitz eines Grafen, als Dingstätte, Schloß
Mahlberg zur Zeit Friedrichs II. als Reichsburg, Mahlberg im Besitz der Geroldsecker
und schließlich die Herrschaft Mahlberg als zur Markgrafschaft Baden-Baden
gehörig. Ein eigenes Kapitel erfährt die Reformation in der Herrschaft Mahlberg
mit ihrem heillosen Wirrwarr, da die Bewohner zu mehrfachem Bekenntniswechse!
gezwungen waren. Auch die folgenden Jahrhunderte brachten manche Drangsale
über das Städtchen, wie Einquartierungen, Kontributionen, Hand- und Fuhrfronden
für Freund und Feind, Mißernten und die Folgen des badischen Aufstandes. Eine
besondere Note gibt der Darstellung der Gegenwart und Vergangenheit von Mahlberg
die Einflechtung von manchem Erlebten und Erfahrenen des betagten Verfassers
. Weitere Kapitel melden von den Aufgaben des Landvogts, des Schultheißen
, des Amtsschreibers, von der Notwendigkeit eines Feldmessers und eines
Kornmessers und vom Landphysikat. Eine Beschreibung von Schloß, Kaufhaus und
Rathaus und von den Jahrmärkten, die für den kleinen Hermann ein großes Erlebnis
waren, reiht sich glücklich an. Was die kirchlichen Verhältnisse betrifft, so
ist wohl die Andreaskapelle, die heutige Friedhofskapelle, das älteste Gotteshaus;,
die einstige Schloßkapelle, die Katharinenkapelle, ist heute die evangelische
Kirche; die ehemalige Klosterkirche der Kapuziner, die den Katholiken von Mahlberg
und Orschweier als Gotteshaus diente, wurde 1875 abgebrochen, die neue
Kirche, St. Leopold geweiht, wurde am 18. November 1874 konsekriert. Nach Behandlung
der Schulverhältnisse und Aufführung bedeutender Persönlichkeiten auf
Schloß Mahlberg und hervorragender Bürgersöhne nennen Verzeichnisse die
Namen der Kriegsteilnehmer 1870/71, der Gefallenen der beiden Weltkriege und
der Vermißten; auch die Namen der Geistlichen beider Konfessionen, der Lehrer,
Bürgermeister, Ratschreiber und Stadlrechner werden aufgeführt.

Der Verfasser hat mit seinem Werk seiner Vaterstadt ein schönes Geschenk
gemacht, das von vielen gelesen werden möchte, es ist bei der Stadtverwaltung
Mahlberg bei Lahr erhältlich.

Kehl am Rhein. Die bewegte Geschichte einer vielgeprüften Stadt von
W. M e c h 1 e r , Studienrat, und P. Motz, Oberreg.-Baurat, Buchdruckerei A.
Mörstadt, Kehl a. Rh., 1956.

Schon die Überschrift besagt, daß Kehl im Verlaufe der Jahrhunderte viel durchmachen
mußte, und doch bauten seine Bewohner die Stadt immer wieder auf,
blieben ihr treu und kehrten zu ihr zurück. In vielen Kriegen umkämpft, oft von
Belagerungen, Beschießungen und Brandschatzungen heimgesucht, konnte Kehl sich
nie organisch und ungestört entwickeln, es war Brückenkopf, Festung, teilweise
aufgelassene, einigermaßen wiederhergestellte, dann mit Außenwerken versehene
Festung, in der viele Neubauten erstanden waren, und schließlich Stadt mit geschleiften
Festungswerken. Nach dem zweiten Weltkrieg, in dem der größte Teil
der Weinbrennerstadt und ein Teil des Dorfes Kehl zerstört wurden und andere
Stadtteile schwerste Schäden erlitten, konnte die Bevölkerung nach allmählicher
Freigabe der seit Kriegsende besetzten Stadt in Etappen in ihre Heimat zurückkehren
. Und nun erfolgte ein beispielloser Aufbau, welcher der Stadt ein ganz
neues Aussehen gibt.

Die Stadt Kehl, welche die Herausgabe dieses heimatgeschichtlichen Beitrages
veranlaßte und ermöglichte, hat mit diesem Werk in seiner prächtigen Gestaltung
den Kehler Familien und Kehls Freunden und Gästen ein bleibendes und verständnisvolles
Geschenk gemacht, das viele Aufnahmen nach alten Stichen, Plankopien
und Fotoaufnahmen aufweist.

Des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit. Die Reformation in der Grafschaft
Eberstein im Murgtal von Studienrat Pfarrer Helmut Steigelmann

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